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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 78 -
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78 jetzt aber Redemptoristen beherbergt, gewährt, wenn er auf zahlreichen Steinstufen mühsam erstiegen ist, eine herrliche Aussicht. Über die Klappersteine, ein hohes Trümmer- feld, sowie über den Kleinen Schneeberg erreichen wir den Großen oder Spieglitzer Schneeberg (1422 Meter), an dessen Südabhang die March entspringt, welche längs der mährischen Grenze bis Oberheidisch noch Böhmen berührt. Eine von ihren drei Quellen kommt ans den Quarklöchern, zwei Kalksteinhöhlen mit Tropfsteingebilden. Auf der Hochfläche des Schneeberges herrscht insgemein Todtenstille, nur mitunter durch den Angstruf der Schneelerche unterbrochen. Mitten auf der gewaltigen Glimmerschieser- masse des Berges steht die Grenzsäule dreier Länder: Preußisch-Schlesien, Böhmen und Mähren. Trotz der Höhe des Berges gewähren gleichwohl nur die Ränder der mächtigen Flachkuppe reizende Aussichten in die Nachbarländer bis in weite Fernen. Südwestböhmen. Wenn man das Thal der Mies bis Pilsen und das der Beraun bis zu ihrer Mündung in die Moldau als Nordgrenze und das Thal der Moldau von Hohensnrth bis Königsaal als die Ostgrenze des südwestlichen Böhmen annimmt, so bildet dasselbe ein nahezu recht- winkliges Dreieck, dessen Hypothennse die Landesgrenze gegen Baiern und Oberösterreich darstellt. Gegen drei Viertheile der Oberfläche dieses großen Gebietes sind von Gebirgen, Berg- und Hügelgeländen bedeckt, ja mit Ausnahme der Budweiser und Pilsener Ebene tragen auch die sonstigen Hochländereien, da sie mehr oder weniger tief von Thälern, den Rinnsalen der sie durchschneidenden Flüsse und Bäche, durchfurcht sind und meist eine wellige Oberfläche besitzen, den Charakter von Hochebenen oder Plateaus, welche zwischen die wirklichen Gebirge eingeschoben erscheinen. Die bedeutendsten Gebirgsmassen sind das im Nordosten des Gebietes zwischen den Thälern der Moldau und Beraun sich aus- breitende Brdygebirge, der längs der Westgrenze hinziehende nördliche Böhmer- oder „Böhmische Wald" und der durch die Gebirgslücke von Taus von diesem getrennte, längs der Südwestgrenze sich erhebende südliche oder eigentliche Böhmerwald mit dem Hohen Bogen an seinem nordwestlichen und dem Greinerwald an seinem südöstlichen Ende. In hydrographischer Beziehung gehört das südwestliche Böhmen fast ausschließlich dem Gebiet der Moldau, beziehungsweise der Elbe und nur zum geringsten Theil dem Donau- gebiet an, nämlich nur ein schmaler längs der Landesgrenze sich erstreckender Streifen des Böhmerwaldzuges. Das Berauuthal und das Brdygebirge. Die Beraun, der stärkste Zufluß der mittleren Moldau, bildet sich bei Pilsen aus der Vereinigung der Mies, Radbnsa mit der Angel und der Uslava. Sie strömt von dort bis in die Gegend von Pürglitz gen Nordost, worauf sie, eine südöstliche Richtung einschlagend, bis zur ihrer Mündung bei
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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