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schmalen, nach beiden Seiten sich breit abdachenden Kamm fortsetzt, der halbwegs zwischen
Pribram und Lochowic am Litavathal endet. Dieser breiten Erhebung sind an ihren
beiden Rändern meist mit Hügeln, Bergen und Höhenzügen bestrente Plateaus vorgelagert,
vou denen das nordwestliche den Raum zwischen dem Hauptgebirgszuge, der Beraun und
Litava ausfüllt, das südöstliche aber sich ostwärts bis an das Moldauthal erstreckt,
während es südwestwärts durch eine vielknppige Berggruppe begrenzt erscheint, durch
welche es von der großen, ebenfalls hügligen und von Höhenkämmen dnrchzogenen Hoch-
fläche geschieden wird, die sich zwischen der Moldau und Uslava ausbreitet und südwest-
wärts bis an die Vorberge des Böhmerwaldes reicht. Charakteristisch für die ganze
nordöstliche Hälfte des Brdygebirges sind die langgestreckt welligen Bergrücken, ,
das ist Kämme, genannt; insbesondere führt der mit der Ärarialstraße zwischen Mnisek
und Dobr l s parallel laufende Kamm des Hauptgebirgszuges diesen Namen. Wegen der
300 bis 400 Meter betragenden Seehöhe der beiden erwähnten Plateaus macht von diesen
aus der Hrebenyzug, zumal seine höchsten 588 bis 659 Meter Höhe erreichenden Gipfel
sich nur wenig über seine im Mittel 520 Meter betragende Kammhöhe erheben nud
abgeflachte Kuppen sind, viel weniger den Eindruck eines Gebirges als die beträchtlich
niedrigere Gebirgskette zwischen Königsaal und Revuitz vou dem Berauuthal aus.
Das Thal des bei Revnitz in die Beraun fallenden Moztizkn-Bachs scheidet diese großeu-
theils mit Nadelwald bedeckte Bergkette natürlich von dem Hrebenyzug. Flüchtige Einblicke
in dieses idyllische Waldthal gewährt die quer durch das Gebirge durch herrliche Wald-
bestände nach Mnisek führende Bezirksstraße. Hier endet, eine Viertelstunde von der
genanuteu Stadt, der nordöstliche Rand des Gebirges mit dem ein Frauciscauerkloster
und die Wallfahrtskirche zu St. Maria-Magdalena tragenden, 549 Meter Seehöhe
besitzenden Skalkafelfen, ein wegen seiner herrlichen Aussicht von Prag aus vielbesuchter
Ausflugpunkt.
Ein faltenreicher Waldmantel, der größtenteils zur fürstlich Colloredo-Mauusseld-
scheu Domäne Dobrls gehört, bedeckt den breiten Gebirgszng des Hrebeuy uud Theile
der angrenzeudeu Plateaus. Au seinem südlichen Rande auf einer im weiten Umkreise
vou dichter Nadelwaldung umschlossenen Feldbaublöße in 370 Meter Seehöhe liegt das
Städtchen Dobr ls mit einem schönen Schloß uud Park des geuauuten Fürstengeschlechts
neben zwei großen Teichen, von denen der eine mit malerischen Ufern sich tief in den
Park hineinzieht. Diesseits und jenseits des Kammes treten einzelne, meist wenig gewölbte
Kuppen aus dem Waldmantel hervor, so auf der Dobrlöer Seite in dem wildreichen
Thiergarten die vielbesuchte Aglaiahöhe (490 Meter) uud der Tocka (503 Meter),
auf der entgegengesetzten der Brdo (608 Meter) und der Plsek (688 Meter), auf dem
Kamme selbst der felsige, nach Osten und Westen eine herrliche Aussicht darbietende
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (1), Band 14
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (1)
- Band
- 14
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1894
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.78 x 21.93 cm
- Seiten
- 634
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch