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Hradec (623 Meter) und der Studeny (659 Meter), zwischen denen die von Dobris
nach Hostomitz führende Bezirksstraße den Brdywaldkamm überschreitet.
Verfolgen wir die von Königsaal kommende und Dobrig durchschneidende Ärarial-
straße weiter, so gelangen wir in vier Stunden über das hier waldlose Plateau nach
Pribram. Lange bevor wir die weltbekannte Bergstadt erreichen, fesselt der isolirte,
im Süden der Stadt bis 580 Meter aufragende Heilige Berg (Lvatä Hoi-a) mit seinem
stattlichen Kloster (ehedem Jesuiten-, jetzt Redemptoristenresidenz) und seiner prächtigen
Kirche, zu welcher eine bedeckte Stiege hinanführt, unsere Aufmerksamkeit. Sie ist die
berühmteste Wallfahrtskirche Böhmens, zu deren Marienbilde alljährlich Tausende von
Gläubigen pilgern. Der Heilige Berg bietet eine weite Rundschau dar. Gegen Norden
ruht zur Linken des Beschauers die ansehnliche, sehr uneben gelegene Stadt Pribram und
sieht man weit in das Thal der Litava hinab, durch das die Zditz-Protiviuer Bahn
heraufkommt. Westwärts breitet sich jenseits dieser Bahn ein nacktes, ödes, hügliges
Plateau aus, bestreut mit zum Theil riesigen Halden, Schachtgebäuden und Dampfessen,
von welchem gerade gegenüber die langgedehnten Hänserreihen der Pribram ganz nahen
Bergstadt Birkenberg (IZte?ovg, Hc>ru) herübergrüßen. Es ist das Grubenfeld der
genannten Schwester-Bergstädte, welches sich über sieben Kilometer weit längs des Fußes
des West- uud nordwärts steil emporsteigenden dichtbewaldeten Bergwalles hinzieht, aus
dem jenseits Birkenberg der hochgewölbte felsige Kamm der 777 Meter hohen Tremosna
emporragt, die dem ganzen Gebirge seinen Namen gegeben hat. Südwärts schweift der
Blick über eine weite freundliche, mit Saatfeldern, Gehölzen und Ortschaften besäte Hügel-
landschaft, unter deren Erhebungen sich der mehrkuppige Wrantsch (606 Meter) bei Milin
besonders bemerkbar macht, während gegen Nordost nahe waldbedeckte Bergkämme eine
Fernsicht verhindern.
Das Tremosnagebirge erfüllt den Raum zwischen der Litava im Osten, dem
Rothen Bach im Norden und den bereits erwähnten ausgedehnten Plateaus, welche seine
südlichen und westlichen Ränder umsäumen. Es ist keine einfache Gebirgskette, sondern viel-
mehr ein ziemlich gleich langes und breites Massengebirge, indem seinem in südwestlicher
Richtung sich erstreckenden Hauptzuge, dessen Kammhöhe zwischen 600 und 700 Meter
wechselt, zahlreiche kürzere Querketten und Vorberge beiderseits angelagert sind, welche
dem Hauptkamm an Höhe nichts nachgeben. Die bedeutendsten Erhebungen des Haupt-
kammes sind — von Nordost nach Südwest — der Kloncek (680 Meter), Brda
(769 Meter), der Obeenitzer Tock (857 Meter), die Kornna (829 Meter) und die
Kocka (786 Meter). Im Nordwesten des Hauptzuges erheben sich der Konicek (666Meter)
undHreben (717 Meter) im Horowitzer Thiergarten, derHejlov (688 Meter), die Hlava
(781 Meter) und Kamenä (735 Meter), im Südwesten die Tremosna (777 Meter)
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (1), Band 14
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (1)
- Band
- 14
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1894
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.78 x 21.93 cm
- Seiten
- 634
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch