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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 87 -
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87 DomäneHorovitz gehört, besteht am Fuße des Gebirges und auf den angrenzendenPlateaus meist aus Kiefern, sonst fast vorherrschend aus mit Tannen gemischten Fichtenbeständen; nur hier und da unterbrechen Buchen- und Lärchenbestände seine Einförmigkeit, mit welcher auch eine große Einförmigkeit der Pflanzendecke des Bodens Hand in Hand geht, weshalb die an und für sich ziemlich artenarme Vegetation des Tremosnagebirges (wie auch des Brdywaldes) nur wenige seltene und gar keine für das Gebirge charakteristische Pflanzen- arten aufweist. Fichtenwald bedeckt noch die höchsten Kuppen, weßhalb deren Mehrzahl keine Aussicht gewährt. Um das Tremosnagebirge, welches, abgesehen von prächtigen Waldbeständen, keine hervorragenden Naturschönheiten birgt, kennen zu lernen, muß man die meist vortrefflichen Waldstraßen begehen, die es durchziehen. Die schönste Ansicht des Gebirges genießt man von dem 825 Meter hohen Tremsin im Südwesten von Rozmital, welcher einen besonderen südwärts vorgeschobenen, fast isolirten Gebirgsstock bildet. Das gesammte Brdygebirge hat ein in Anbetracht seiner mäßigen Erhebung über das Meer sehr rauhes Klima, welches schon bei 790 Meter Höhe den Anbau von Getreide nicht mehr gestattet. Früh- und Spätfröste, Nebel und große Schneemassen sind innerhalb desselben ebenso gewöhnlich wie in den viel höheren Randgebirgen Böhmens. Diese auffallende Erscheinung dürfte darin begründet sein, daß das Brdygebirge die größte Erhebung im Innern Mittelböhmens und deshalb gegen keine Windströmung gedeckt ist. Dadurch wird es zugleich für die ganze Umgegend zum Sammler der atmosphärischen Niederschläge, welche alljährlich seine Quellen, Moore und Sümpfe reichlich mit Wasser versehen. Je geringer aber die volkswirtschaftliche Bedeutung in landwirtschaftlicher Beziehung ist, desto größer ist dieselbe bezüglich der Forstwirthschaft und des Bergbaues. Denn das Brdygebirge trägt nicht allein ausgedehnte Waldungen, sondern enthält in seinen Gesteinen auch zahlreiche Erzgänge und Erzlager, besonders an den Rändern des Tremosnagebirges, wo außer den reichen Silbererzgängen von Pribram und Birkenberg viele Eisenerzgänge im silurischen Schiefer aufsetzen, welche zu dem früher sehr bedeutenden Eiseubergbau und der noch jetzt in seinen Umgebungen blühenden Eisenindustrie Veran- lassung gegeben haben. Der Bergbau mag anch die meisten der zahlreichen Teiche hervor- gerufen haben, die den Landschaften am Rande des Gebirges zu einer so großen Zierde gereichen. Die bedeutendsten sind die schon erwähnten Dobriser Teiche, der Franz Karl- Kunstteich bei Laas uud der Rozmitaler Teich am Südrande, der Padrterer Doppelteich am Westrande des Tremosnagebirges und der Karezer Teich an dessen Nordwestrande, durch den die böhmische Westbahn mitten hindurchgeht. Die Ufergegenden der Mies und Radbnsa und der nördliche Böhmer- wald. Die wellige Flüche von Pilsen wird in ihrer südwestlichen Hälfte von vier Flüssen durchschnitten, welche flache Thalmulde» in ihren Boden gegraben haben. An ihren
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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