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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
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90 des Böhmerwaldes bis an das Bachthal herantreten. Bald zeigt sich die Hänserreihe des Bades Königswart am Fuße des Kaiserwaldes über dem gleichnamigen Flecken, bei dem das stolze Schloß des Fürsten Metternich liegt, und jenseits der Station Sandan öffnet sich das weite Thalbecken von Eger mit den blauen Waldkämmen des Erzgebirges im Hintergrund. Der nördliche Böhmerwald, von denCechen der „böhmische Wald" les), von den Baiern das „oberpfälzische Waldgebirge" genannt, wird durch den Wondrebbach bei Waldsassen, längs welchem die von Eger nach Regensburg führende Eisenbahn gelegt ist, von dem Fichtelgebirge geschieden. Er beginnt mit dem Gebirgsstock des Dillen- berges, dessen nördlichste Verzweigungen das Becken von Eger gegen Süden begrenzen, erstreckt sich südsüdostwärts und endet mit dem Gebirgsstock des Cerchov bei Kleutsch. Seine Länge beträgt circa 40, seine größte Breite (in seiner Mitte) circa 25 Kilo- meter, seine Kammhöhe im Mittel nur 695 4 Meter. Er gehört blos etwa zur Hälfte zu Böhmen, da die Landesgrenze großeutheils mit der über seine mittleren Kämme laufenden Wasserscheide zwischen dem Elbe- und Donaugebiet zusammenfällt. Da er sich böhmischer- seits gegen ein Plateau abdacht, dessen Niveau ini Mittel bereits circa 470 Meter über dem Meere liegt, so erscheint er von dort fast überall nur als ein niedriger Bergwall von welligen Umrissen. Der nördliche Böhmerwald besitzt nämlich mit Ausnahme seines südlichsten Stückes keine hervorragenden Gipfel, sondern blos breite, sanft gewölbte Kuppen und Kämme. Nur der Gebirgsstock des Cerchov macht eiue Ausnahme. Von diesem aus einem schroffen, von Südost nach Nordwest streichenden Glimmerschiefergrat bestehenden Berge, der im Profil als eine ziemlich steile Pyramide erscheint, strahlen nämlich kurze Ketten aus, welche durch tief eingesenkte Waldthäler mit steilen felsigen Hängen geschieden sind. Der Paß von Nepomnk (728 Meter), den die von Taus über Kleutsch nach Wald- münchen in Baiern führende Ärarialstraße überschreitet, trennt diese von steilen Kuppen überragte Berggruppe, welche allein an ein Hochgebirge erinnert, von der östlichen Kette des mittleren Gebirgstheiles. Dieser wird nämlich durch das Läugeuthal des oberen nord- wärts gerichteten Laufes der Radbusa und der südlich fließenden Schwarzach, welche beide nahe bei einander bei dem auf der Landesgrenze gelegenen halb böhmischen, halb baierischen Dorfe Schwarzach entspringen, in zwei Parallelketten geschieden, deren östliche sich von Klentsch bis Weißensulz erstreckt, während die westliche, über deren Kamm die Landesgrenze hinzieht, bis an die von Haid über Pfranmberg nach Waidhaus in Baiern gehende Straße reicht. Nördlich von dieser Straße ist der Böhmerwald nur mehr ein breites, von Thalmulden durchfurchtes und mit abgeflachten Knppen bestreutes Plateau. Die bedeutendsten Erhebungen des gesummten Gebirges innerhalb Böhmens sind von Norden nach Süden: der Dillenberg (Denkstein der Gradmessung, 939 Meter), der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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