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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 103 -
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103 an der Landesgrenze den aus einer wildromantischen Waldschlucht hervorströmenden Pichlbach auf und tritt jenseits der Grenze in ein tiefes Querthal ein, um sich durch den baierischen Wald der Donau entgegenzuschlängelu. An der Grenze liegt über seinem linken Ufer der schöne Grenzbahnhof (420 Meter) mit großartiger Ansicht des Arber, am rechten die große Glashütte Elisenthal, zwischen dem Bahnhof und Eisenstein links oben am Rande des prachtvollen Waldes das kleine fürstliche Schloß Deffernik. Die Wotawa oder Wattawa (eechisch Otava) entsteht aus der Vereinigung vieler den Filzen des Maderer Plateaus entsickernden Bäche schwarzbraunen Moorwassers, unter denen der beim Forsthaus Pürstliug (1133 Meter) entspringende und nordwärts fließende Maderbach und der von Westen herkommende, bei Mader in jenen fallende Großmüllerbach die bedeutendsten sind. Das vereinigte Wasser strömt als Wydrabach, weiter abwärts Wydrafluß, fortwährend nordwärts durch eine vielfach gewundene, immer tiefer werdende felsige, unwegsame, wildromantische Thalschlucht bis zu der großen an der Einmündung des Kieslingbachs malerisch gelegenen Vincenzsäge (641 Meter), von wo an der Fluß den Namen Wotawa erhält. Zwischen dem hoch über dem steilen linken Hange des Wydrathals gelegenen Kirchdorf und Bergort Rehberg (855 Meter) und der Vincenz- säge ist das Bett des Flusses von zahllosen, wild übereinander gethürmten Granitblöcken erfüllt, zwischen denen das braune goldgelb schäumende Wasser ebenso zahllose Cascaden bildet. Diese äußerst pittoreske, von Hochwald eingefaßte Strecke heißt die „Schachtelei". Der am Brückelberg entspringende, anfangs Brunster- und Haidlerbach, zuletzt Schwarz- bach genannte, durch ein muldenförmiges, mit Wiesen und Filzen erfülltes Längenthal, das sich zuletzt in eine wilde Felsschlucht umgestaltet, der Wotawa entgegenströmende Kieslingbach führt dieser alle dem Nordwestabhang des Stubenbacher Gebirges und die Mehrzahl der dem Klinischen Plateau entquellenden Wässer zu. Bis gegen Langendorf (528 Meter) bewahrt das Wotawathal den Charakter eines Gebirgsthals und ist namentlich bis zu der an der Mündung des Loßnitzbachs gelegenen Bergstadt Unterreichenstein (568 Meter) wegen seiner vielen Felspartien sehr malerisch. Bei Langendorf, von wo der Fluß gen Nordost strömt, verwandelt es sich in eine breite, von den immer niedriger werdenden Bergen des Vorgebirges begrenzte Mulde. Bis dahin aber erscheint das gesammte Flußthal als eine tiefe Spalte, welche von Mader aus in einer Länge von mehr als 20 Kilometer (in der Luftlinie) das große Centralgneisplatean in südnördlicher Richtung durchsetzt. Die Moldau (eechisch Vltava) wird durch die Vereinigung von vier Bächen, der Warmen mit der Kleinen, der Grasigen und Kalten Moldau gebildet, von denen nur der erstere dem oberen Walde angehört. Dieser entsteht aus dem Wasser vieler Quellen eines die „lichte Haide" genannten, nahe der Landesgrenze zwischen dem Schwarz- und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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