Seite - 127 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14

127 Bei dem Städtchen Kamaik, das sich zu beiden Seiten des Flusses ausbreitet, sinkt das Flußufer bis 267 Meter, und zn beiden Seiten zeigen sich entweder kleine Ebenen oder sanfte Lehnen. Stellenweise wechseln sie ab mit Felsgehängen, aber im Ganzen haben die landschaftlichen Bilder, wenn auch wegen der fortwährenden Krümmungen des Flusses schnell wechselnd, dennoch nicht den Reiz, welchen die oberen Partien bieten. Indessen nehmen von Cholin oberhalb Awohost' und abwärts wieder waldbedeckte Höhen überhand und das Flußthal wird wieder anziehend. Lohnend ist es, von da das Seitenthal des Schloß Worlik. Nalzowitzer Baches zu besuchen, da es schöne, fortwährend wechselnde Landschaftspartien bietet. Das Flußthal wird in dieser Gegend durch die Gehäuge so eingeengt, daß für größere Ortsanlagen kein Raum übrig bleibt und stellenweise sich nur der schmale Pfad zwischen Fels und Ufer hinzieht. Durch Felsblöcke und Risse war früher die Schiffahrt beschwerlich; gefährlich war besonders die unterhalb Trebenitz gelegene und vom Volke Lvutchanslce prouäy (St. Johannes-Schnellen) genannte Stelle. Der Strahover Abt Krispin Fux ließ im Jahre 1643 mehrere die Schiffahrt hindernde Felsen sprengen, wofür er von Ferdinand III. in den Adelstand erhoben wurde. Ein steinernes Denkmal verewigt dieses Verdienst. Etwas weiter abwärts befindet sich in einer kleinen Ebene das Städtchen Stechowitz, woselbst die Dampfschiffahrt nach Prag beginnt.