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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 128 -
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128 Von Stechowitz thalwärts bilden sich in dem bereits breiteren Flusse grüne Inseln. Auf einer der größeren, bei St. Kilian gelegenen Insel wurde um das Jahr 1000 das Kloster Ostrow gegründet; doch besteht dasselbe seit 400 Jahren nicht mehr und ist fast spurlos verschwunden. Dem Endpunkt der Insel gegenüber, am linken Flußufer liegt das Städtchen Dawle. Diesem gegenüber vereinigen sich Moldau und Sazawa, welche vor dem Zusammenfluß durch eine steile Felszunge von einander getrennt sind; diese war in uralten Zeiten befestigt und der von Hradistko führende Karrenweg ist an seinem Endpunkt im Felsen eingehauen, weshalb diese Stelle r>a sekane genannt wird. Bei nnbedentendem Gefälle strömt der Fluß von da an zuerst zwischen Gehängen und nackten Felswänden; später weichen die linksseitigen Höhenzüge vom Flusse ab, einer kleinen Ebene Raum lassend, und endigen oberhalb Königsaal mit dem waldbedeckten Höhenzuge, auf dem die historisch merkwürdige St. Galluskirche steht. Unterhalb Königsaal, dessen von König Wenzel II. gestiftetes ehemaliges Kloster einen rühmlichen Platz in der Culturgeschichte Böhmens einnimmt, öffnet sich ein breites ebenes Thal, das die Beraun durchfließt, um sich unterhalb Lahowitz mit der Moldau zu vereinigen. Der Charakter des sich von Modran bis Knchelbad stetig verengenden Thales, sowie der folgenden Moldau-Ufer deutet an, daß man sich der Landeshauptstadt nähere: überall reges Leben, das sich nach Passirnng von Podol und Wyöehrad steigert und von da bis zur Einmündung des Sarkabachs unterhalb Prag andauert. Von Podbaba an erhält das Thal einen ganz anderen Charakter. Der früher breite Flnß wird an beiden Seiten von hohen Ufern eingeengt, ohne dem Auge etwas Erquickendes zu bieten, denn überall begegnet es nackten Felsen und dürren Grasflächen. Eine Ausnahme macht Roztok mit seiner nächsten Umgebung, ein beliebter Sommer- ansenthalt der Prager. Unterhalb Roztok tritt wieder derselbe Charakter des Thals hervor. Nur den Geschichtsforscher dürfte die steile Anhöhe interessiren, auf der die St. Clemens- kirche steht, denn hier stand die Fürstenburg Levy Hradee und die erste im Prager Fürsten- thum erbaute Kirche. Nach einer ziemlich großen Krümmung folgt das Kirchdorf Libschitz, eine freundliche, am sanften Abhang des linken Ufers gelegene Ansiedelung, bei der der felsige Berg Libehrad hart am Ufer fast senkrecht abfällt. Das nun folgende Thal bis zum Kirchdorf Chwaterub mit zwei Schloßruinen hat wieder den Charakter öder Trockenheit, wenn auch überall Merkmale menschlichen Fleißes sichtbar sind. An dem in neuerer Zeit bedeutend emporstrebenden Kralup und an Mühlhausen vorbei, wo sich das alte graue Schloß der Grießbecke erhebt, tritt die Moldau, deren Ufer auf 162 Meter herabgesunken ist, in die nordböhmische Tiefebene. Langsam dahinfließend, ändert sie nun ihre nördliche Richtung und strömt zwischen Wiesenland, wohlgepflegten Äckern und Auen ostwärts, um sich bei Meluik mit der Elbe zu vereinigen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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