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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 146 -
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146 da in einem Wiesenthal vorbei bei Frauenthal bis Deutschbrod, der bedeutendsten Stadt im Sazawathal. In sanfter Steigung breitet sich die Stadt am rechten Ufer aus, während sie für die Zukunft an das linke Ufer, wo der Bahnhof der Nordwestbahn liegt, angewiesen ist. Die an einem der höheren Punkte gelegene Kirche ist eine Zierde der Stadt. Wie so manche Städte hat auch Deutschbrod sein Wahrzeichen, die Figur des Todes oder ein künstliches Menschenskelet, welches am Rathhaus stehend das Schlagen jeder Stunde mit Glockeuläuteu und Aufsperren des Gebisses begleitet. Deutschbrod verdankt seine Entstehung und seine Blüte dem durch die Herren von Lichtenbnrg in der Umgegend hervor- gerufenen Silber-Bergbau. Zahlreiche Halden in der Umgebung zeugen noch davon, obwohl der Bergbau schon längst eingegangen ist. Mit Jglan bildete es den zweiten Centralpunkt der deutschen Colonisation im XIII. Jahrhundert, aber hier und in der nächsten Umgebung (ausgenommen Frauenthal und die südlich davon gelegenen Ort- schaften) erlag das deutsche Element im XV. Jahrhundert. Seitdem ist Deutschbrod eine böhmische, seit dem XVII. Jahrhundert auch eine freie königliche Stadt, obwohl sie schon früher werthvolle Privilegien besessen. Unterhalb Deutschbrod sieht man noch wenig von der landschaftlichen Schönheit der so gerühmten Sazawa-Ufer. Bei Swetlä nehmen die Uferlandschaften an Höhe zu und werden durch die in den Fluß parallel abfließenden Bäche tiefe Furchen gebildet. Südwärts erhebt sich das waldbedeckte Gebirge Melechow steil bis zur Höhe von 709 Meter. Zunächst folgt am Flusse die malerisch gelegene Stadt Ledec. Die eigentliche Stadt mit ihrer alterthümlichen Kirche zieht sich an dem linken Ufer hin, das sich gleich vom Flusse sanft erhebt. Auf der gegenseitigen Felszunge thront die alte Ledecer Burg, einigemal umgebaut, früher eine halbe Ruine und nach der letzten Feuersbrunst wiederhergestellt. Von Ledec abwärts ist das Thal der Sazawa bald breit, bald wird es durch Felsgehänge eingeengt. Bei der Ruine Krenowitz, deren Rundthurm den sie bedeckenden Wald überragt, wird die Gegeud noch anziehender durch die waldbedeckten Lehnen und tiefen Seitenthäler, welche durch die schnell abfließenden Wildbäche gebildet werden. Bei dem Städtchen Hammerstadt (VlastHovice) vorbei erreicht der Fluß nach einigen Krümmungen ein breites Thal, in dem das Städtchen Zrnc mit einem auf Felsen stehenden modernisirten Schloß liegt. Hier wie auch auf dem weiteren Laufe sind die höheren Partien mehr in die Ferne gerückt, die Thalgehänge fallen sanft ab, nur stellenweise erblickt man steile Ufer mit Felsen. Hier ist Kacow, ein freundliches Städtchen, der Sitz einer bedeutenden k. k. Herr- schast, gelegen, aber von da ab werden die Ufer höher und steiler, oft zu schroffen Fels- wänden abfallend und meist bewaldet. Die Seitenthäler und Schluchten werden infolge dessen tiefer, und über ihnen thürmen sich die zu beiden Seiten des Flusses liegenden Par- tien zu großen Gebirgsmassen. So geartet ist die Gegend bei dem alterthümlichen, aber in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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