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Stil erbauten imposanten Decanalkirche schmücken seine sauberen Gassen drei wohl-
erhaltene Thorthürme. Den schon besprochenen Charakter behält das Thal auch von
Hohenmauth abwärts, ja es wird sogar baumreicher, so bei Uhersko, welches durch einen
Wald von Pappelbäumen verdeckt ist. Weiter abwärts verflachen sich die weiter noch
baumreichen Uferlandschaften und der Fluß tritt in die Pardubitzer Ebene.
Das besprochene Flußgebiet wird von jenem der Chrndimka durch ein Hoch-
land geschieden, dessen Umrisse den schon erwähnten Hintergrund der Landschaft von
Hohenmauth und Leitomifchl bilden. Es dacht sich vom Höhenzuge zwischen Swratka
und Policka ab und ist durch seine Felsenpartien bei Budislav, welche an die Felsen-
städte von Wekelsdorf und Adersbach erinnern, merkwürdig. Meisteutheils wird es
von tiefen Waldthälern durchschnitten, nur der nördliche Theil gleicht einer sanft ab-
steigenden Hochfläche mit einigen tiefen baumlosen und dürren Furchen und endet
nordwestlich von Hohenmauth in zwei Ausläufern, zwischen denen das große Dorf
Wratzlan mit den beachtenswerthen Spuren der historisch merkwürdigen Zupeuburg
Wratislaw gelegen ist.
Durch tiefe Thäler von diesem Hochlande abgetrennt, zieht ein zweiter, Hesiny
benannter Rücken, welcher sich in die Umgegend von Luze abflacht. An seinem westlichen
Rande liegt die Stadt Skuc, oberhalb deren sich der Höhenzug Humperky mit nackt
emporsteigendem Gestein erhebt. Die schönsten Partien dieses Hochlandes sind die Thäler
der Kronna und OlZinka, besonders die auf einer steilen Gebirgszuuge oberhalb der
Krouua gelegene Richenburg, ein malerisch gelegenes Schloß mit einem heute noch
ummauerten Burgflecken. Nach einem ziemlich starken Gefälle folgt das Thal von Dol,
welches einen besonderen Reiz durch die auf dem rechten Ufer gelegene vielbesuchte Ruine
Kofchumberg erhält. Das etwas abwärts gelegene Städtchen Luze hat an und für sich
wenig Interessantes, aber sehenswerth ist die unmittelbar oberhalb des Städtchens gelegene
vielbesuchte Wallfahrtskirche Chlumek. Das von Luze gegen Norden abfallende Thal der
Olsinka hat beiläufig dasselbe Gepräge wie das Loucuathal und gewährt von dem mit
Schloß und hübschem Park gezierten Marktflecken Chronstowitz einen anmuthigen Spazier-
gang bis zur Stadt Hrochowteiuitz. Wir erwähnen nun noch das unter dem Namen
Üelakoxvske iwr^ bekannte, an der Oberfläche abgeflachte Waldgebirge; es wird
östlich vom Thal des Baches Zejbro begrenzt, welches zwischen Kosteletz und Skala
eine wilde und steinige Waldpartie bildet. Gegen Norden dacht sich dieses Gebirge
in die Gegend von Chrast, das hübsch an einem Teich gelegene Podlazitz, wo einst ein
Benedictiuerkloster bestand, und Zumberg ab, hat aber seine Fortsetzung in dem wald-
reichen Hochlande bei Nassaberg, das sich weit nach Westen vorstreckt und deshalb von der
Chrndimka auf drei Seiten umflossen wird.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (1), Band 14
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (1)
- Band
- 14
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1894
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.78 x 21.93 cm
- Seiten
- 634
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch