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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 158 -
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158 Chotufitz und das Gloriet bei Lochy, aber am schönsten sind (abgesehen von den Partien im Eisengebirge) die südwärts hinter Tnpadl und Krchleb gelegenen Gegenden. Das an der Wasserscheide der Sazawa und Elbe gelegene Hochland fallt hier gegen die Ebene schnell ab, so daß die Unterschiede während einer Wegstunde circa 100 Meter betragen. Ein schöner Punkt ist die Felsenkuppe l'isä skäla (392 Meter) oberhalb Bracitz. Westwärts davon wird dieses Hochland von einem von Zbejsow herabkommenden Bach durchflössen; sein Durchbruch von der Doudower bis zur Jausker Mühle bildet ein tiefes enges Thal, das an Wildheit dem oberen Thale der Donbrawa gleicht. Die einförmigste Partie ist die Ebene nördlich von Caslan gegen Chotusitz, das Schlachtfeld vom Jahre 1742. Die am westlichen Rande des Easlauer Beckens gelegene Stadt Kuttenberg gewährt mit ihren vielen Thürmen und der theilweise amphitheatralen Lage ein wahrhaft mittelalterliches Städtebild, dem nur noch die Mauern und Thore fehlen. Die Anlage der Stadt ist eine ganz unregelmäßige; es ist eben zu sehen, daß man ohne Plan nach dem augenblicklichen Bedarf und flüchtig weiter baute, beiläufig in der Art, wie auch moderne Städte bei sehr günstigen Commuuicatiousverhältnissen aus kleinen Anfängen plötzlich heranwachsen. Auf dieses schnelle Wachsthum zu Ende des XIII. Jahrhunderts, welches durch Entdeckung reicher Silberadern hervorgerufen wurde, folgte ein hundertjähriger Zeitraum bedeutender Entwicklung, wo der Segen des Silberbergbaues der Krone und den Einwohnern gewaltige Schätze eröffnete. Knttenberg wurde die erste Stadt nach Prag, so daß man seiner Bürgerschaft stets eine bevorzugte Stellung einräumte. Auch das zweite Jahrhundert seines Bestehens brachte Kuttenberg zu großer Blüte, wenn es auch schon etwas zurückging, aber im dritten Jahrhundert zeigten sich bereits Merkmale des Verfalls. Ans seiner Blütezeit stammt die Perle altböhmischer Baukunst, die am südlichen Ende der Stadt stehende St. Barbarakirche, dann die imposante St. Jakobskirche mit einem schlanken hohen Thurm, welche hoch ober dem Thal des Kuttenberger Baches emporragt und daher auch nach altböhmischer Bezeichnung koste! (Hochkirche) heißt, und die Kirche zu Mariä Himmelfahrt (na Xämöti) mit hohem Thurm. Ergänzt wird dieses eigenartige Bild Kuttenbergs noch durch die Massen des ehemaligen Jesuitencollegiums und des Ursulineriunenklosters, durch den ehemaligen wälschen Münzhof (VlaskF ckvür), wo die Könige residirten, mit seinen verschiedenartigen, mitunter kunstvollen Denkmälern, das Schulhaus Hradek (einst Patriziersitz) und das Rathhaus (kamenn? dum). Die nächste Umgebung Kuttenbergs ist zwar fruchtbar, aber einförmig. Mit Aus- nahme des Gangberges und des Berges Wyfokä ruht das Auge nur auf wellenförmigen Erhöhungen oder einförmigen Ebenen, welche jedoch wegen ihres Baumreichthums keines- wegs zu den „trostlosen" gehören und reich an historischen Erinnerungen sind. In der unmittelbaren Nähe der Stadt liegen die Räumlichkeiten des ehemaligen Cistercienserstiftes
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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