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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 163 -
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163 Mclniker Schloß. Die von dem Rande des steilen Abhanges bei dem Schlosse sich dar- bietende Aussicht gehört zu den schönsten in Böhmen, da man die gesegnete Moldau- niederung westlich von Melnik überblickt nnd die nächsten Partien gleichsam wie aus einer Karte eingezeichnet sieht. Jenseits der Moldau uud der durch einen Seitenarm gebildeten Insel Mrkvice steht Horm, derzeit Sommersitz des fürstlichen Besitzers Lobkowitz und Mittelpunkt der Domäne. Von Koliu südwestlich zieht sich eine durchwegs als Ackerland benützte wohlbebaute Fläche, sanft sich erhebend oder in saufte Wellen verlaufend; die Obstalleen, welche sie nach allen Seiten durchziehen, liefern die bekannten Kaurimer Zwetschken. Allmälig werden die Wellen höher und die Thäler vertiefen sich, so bei dem Städtchen Zasmnk, von wo sich eine hübsche Aussicht aus das nordwärts gelegene Hügelland eröffnet. Von da an werden die Gegensätze zwischen Hochebene uud Thal schärfer, dies zeigt sich auch bei der ehemaligen königlichen Kreisstadt Kaurim. Am Räude der Hochebene gelegen, wird sie östlich uud südlich von einem engen Thal umgeben, dessen Stadtseite einen Wald von Obstbäumen bildet. Die von den Hanptverkehrslinien bis zur jüngsten Zeit fast ganz abgeschlossene Stadt ist hinter anderen königlichen Städten zurückgeblieben. Sie hat eine dem XIII. Jahr- hundert entsprechende Anlage, besitzt eine hübsche gothische Kirche, deren Doppelthürme leider den entsprechenden Abschluß entbehren und, was allmälig eine Seltenheit sein wird, einen Theil ihrer ehemaligen Schanzmauern und Bastionen, sowie auch einen wohl- erhaltenen Thorthurm. Durch die erwähnte Schlucht wird die Stadt von der Anhöhe Ltar^ Xoul'im getrennt, welche durch ihre großartige», jedoch schon theilweise eingeackerten Erdwälle an uralte Zeiten erinnert. Verfolgen wir unsere Wanderung von da gegen Westen, so erreichen wir Schwarz- Kosteletz, eine ans der Hochebene gelegene Stadt, deren Schmuck das große, im Viereck mit Eckthürmen augelegte Liechteusteiu'sche Schloß bildet. Von da gegen Südwesten breitet sich ein waldreiches Gebirgsland mit einigen ziemlich hoch gelegenen Ortschaften aus. Am bekanntesten von letzteren sind aus Anlaß der öfters in dieser Gegend abgehaltenen Manöver das Städtchen Ondrejov und das amphitheatralisch gebaute, seit dem letzten Brande fast ganz ueu gebaute Muichowitz. Der an diesem vorbeifließende Bach theilt das Gebirgsland von einem anderen, auch ziemlich waldreichen Hochlande, welches die Höhe von 519 Meter erreicht und bis hinter die Stadt Eule reicht, welche eiust wegen der hiesigen Goldbergwerke blühend war. Die Landschaft östlich von Prag entbehrt, mit Ausnahme weniger Punkte, jeglichen landschaftlichen Reizes. Zahlreiche Alleen, das Weidengebüsch an den Bächen nnd einige mit Obstbäumen bepflanzte Hügel gewähren nur eine geringe Abwechslung in dem weit ausgebreiteten Ackerlaude. Stellenweise sind von den Bächen tiefe Furchen gezogen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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