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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 207 -
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207 Wühlmäuse, nordische Zeisel und Pfeifhasen, in dem Gebüsch trieben sich Drosseln und andere Sänger herum, auf dem Wasser schwammen Gänse und Enten — alle diese Thiere verfolgt von einem kleinen Hund, vom gemeinen Fuchs, von einem kleinen Steppen- fuchs, vom Iltis, vom Wiesel, von Adlern, Falken und Raben. Sicherlich unternahmen Räuber der Schneeregion auch Ausflüge in die vorgelegene Landschaft und umgekehrt, um Beute zu holen und diese in den geschützten Spalten und Höhlen des Kalkfelsens von Zuslawitz zu verzehren. Vom Fraße der vierfüßigen Räuber blieben die Knochen am Boden der Höhle zurück und von den Felswänden fiel das Gewölle der Eulen mit den unverdauten Resten kleiner Beutethiere herab. Auf diese Weise wuchs das am Grunde der Höhle im Laufe langer Zeiten angesammelte Knochenmateriale an. Ein anderes ebenso farbenreiches Bild bieten die Reste der zweiten, höher gelegenen Spalte mit den Knochen der jüngeren diluvialen Weide- und Waldfauna. Der ewige Schnee ist von den Höhen verschwunden, mit ihm auch die arktischen Thiere, denen bald die subarktischen Steppenthiere nordostwärts folgten. In der vorgelegenen Landschaft gewann zunächst die Gras- uud Strauchvegetation die Oberhand, es entstanden kleinere Wald- bestände. Diese Veränderungen waren der früheren Thierwelt weniger zusagend, dafür um so geeigneter für die Ausbreitung großer Pflanzenfresser der Weidefauna, die auch alsbald bis in das Wolynkathal vordrangen; mit ihnen erschien auch der Mensch. Woher dieser kam, das wissen wir nicht. Nachdem sich später die Waldbestände zu dichten, vor- herrschend aus Laubholz bestehenden Wäldern geschlossen, verließen auch die großen Dickhäuter die Gegend nud eine echte Waldfanna bevölkerte die Waldungen. Als Vertreter der Weidefauna erscheinen hier besonders: das Mammuth, das Rhinoceros, große Rinder, Riesenhirsche und ein großes Pferd; als Vertreter der diluvialen Waldfauna kamen der Bison, der Hirsch, das Elen, das Schwein, das Eichhörnchen, der Siebenschläfer, der Gartenschläfer, die Waldspitzmaus und andere Waldthiere; mit ihnen erschienen auch ihre Verfolger, darunter mehrere Katzenarten mit dem Löwen an der Spitze, Landbären, wilde Hunde und Marder. Die Reste dieser Thiere sind hier nur theilweise durch die Räuber zusammengeschleppt worden, großentheils schleppte sie der Mensch herbei, denn die meisten Knochen sind von seiner Hand zerschlagen. Der Mensch jagte hier auch das Renthier. Die mit Nashornresten vorgefundenen Schädelfragmente des Menschen stammen von einem normal gebauten kleinen Schädel mit schwach gewölbten Scheitelbeinen und sehr kräftigem Gebiß; es ist ein Langschädel, der sich dem Mittelschädel nähert. Dieser wilde Mensch besaß zugeschlagene Feuersteinwerkzeuge und bearbeitete auch den Qnarzit und quarzreichen Ealcit zu axt-, lauzeu-, Pfriemen- nnd messerähnlichen Artefacten; zu ähnlichen Werkzeugen und besonders zu Pfeil-, lauzeu- und dolchförmigen Waffen benützte er
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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