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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 210 -
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210 Solopisky u. s. w., einfache durchbohrte Formen aus den Stationen Maslovitz (Bezirk Karolinenthal), Bukoviua (bei Min), Särka, Welwarn, Krp, Stählavec n. s. w. bekannt. Seltener treten vollendetere, geschweifte und durchbohrte Formen auf, welche entweder einfach seitlich geschweift oder mit prismatischen Schliffflächen versehen sind, so in Kozov (Bezirk Laun), Lobositz (Lovosice), Welwarn, unter dem Rip, iu Horetitz, Kostomlaty (bei Rauduitz), Brüx (Most), Premyslem (Bezirk Karolinenthal) n. s. w. Diesen reihen sich durchbohrte Kugeln an, so von Lobositz, Hrobschitz (Hrobcice), Rip, Nebnsitz (Bezirk Smichov) n. s. w. Zu dieser letzten Gruppe uud in dieselbe Zeit fallen ohne Zweifel jene nicht durchbohrten Steinbeile, welche behufs der Befestigung an einen Stiel in ihrer Mitte eine quere breite Einschnürung zeigen, wie solche vorzüglich aus Amerika bekannt sind, so die Beile aus Jiuonitz (Bezirk Smichov), Käcov und Litovitz (Bezirk UnhoKt), Hloubetiu und Slavetiu. Die hier uud da in Gräbern der Metallzeit vorgefundenen vereinzelten Steinwerkzenge sind mit großer Vorsicht zu verzeichnen, da es sich bei sorgfältiger Unter- suchung solcher Gräber gezeigt hat, daß sich dieselben auf einer früheren neolithischen Ansiedlnng vorfinden und daß mit der ausgegrabenen Erde auch zufällig in derselben befindliche Steinartesacte seinerzeit mit in das Grab der Metallzeit gelangten. Während der paläolithische Mensch vorzugsweise die Knochen und Geweihe des Renthiers zu verschiedenen Artefacten benützte, verwerthete der neolithische Mensch in anologer Weise mit Vorliebe die Knochen und Geweihe des Hirsches, wohl aber auch die Knochen anderer Thiere zu diesem Zweck; es kommen an den meisten Stationen einfache Nadeln, Pfriemen, Ahle, Meißel, Pfeilspitzen, Dolche, Hämmer, Handgriffe und Schlittkuocheu vor. Am Rivuac finden wir auch in dieser Beziehung ein Fortschreiten von den einfacheren blos zugespitzten Formen, wie solche am Hradiste von Schlan (Slany) vorzugsweise auftreten, zu den gekerbten, verzierten und durchbohrten Formen, ferner kommen hier auch zur Zier dienende durchbohrte Zähue des Hundes, des Büren und des Rindes vor. Die Thongefäße , denen wir erst in diesem Zeitabschnitt begegnen, sind gewöhnlich ans schlecht geschlemmtem Lehm ohne Zusatz von Graphit oder Kohle aus freier Hand geformt, gar nicht oder schlecht gebrannt und variiren zwischen der einfachen Blumentopfform bis zu der mit Höckern und Buckeln, sowie mit Henkeln versehenen bauchigen Form mit auswärtsgebogenem Rande: die flachen Schüsseln besitzen entweder einen ebenen oder einen runden Boden (Deckeln). Die für diese Zeit Böhmens charakte- ristische Verzierung besteht aus eingestochenen Punkten und Strichen. Die einfachen oder von Punkten begleiteten Striche laufen entweder um das Gefäß herum oder von oben herab, oder sie sind zu dreieckigen Feldern, mitunter zum Zickzack oder zum Fischgrätheu- ornament vereinigt. Mit Kreide ausgefüllte Verzierungen kommen ebenso vor, wie
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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