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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (1), Band 14
Seite - 213 -
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213 konnte, um neuen, mit Metallwaffen versehenen Ansiedlern Platz zu machen, von denen man nicht weiß, woher sie gekommen, scheint selbstverständlich zu sein. Wenn wir von den nur vereinzelten Funden von Kupferartefacten, die gewiß zu den ältesten Metallobjecten gehören, so beispielsweise jene von Vinaritz (Bezirk Laim), von Hradiste bei Kuttenberg und von der Sarka, auch aus dem Grunde ganz absehen, weil im Lande auch Kupferobjecte vorkommen, die einer bedeutend späteren Zeit angehören, so geht aus den so zahlreichen Funden des Landes an Metallartefacten zur Evidenz hervor, daß die alten Bronzen zunächst auf Haudelswegeu zu der besagten neolithischen Bevölkerung gelangten. Wir begegnen nämlich mitten unter den neolithischen Ansiedlungeu zahlreichen Massen- oder Depotfunden, aus deren Inhalt deutlich hervorgeht, daß ein Händler die ver- schiedenartigsten Bronze-Artefacte behufs ihres Absatzes mit sich führte, daß er auch alte unbrauchbar gewordene Metallobjecte eintauschte, Bronzekuchen und Gußformen mit sich führte, um an Ort und Stelle begehrte Objecte fertig zu machen. Davon geben Zeugniß die Massenfunde von Krendorf (Krteno an der Eger), Rymän, Maskovitz und Sobenitz (Sobenic) uordöstlich von Leitmeritz und andere. Auch die Erfahrung, daß sich in der obersten Culturschicht der meisten neolithischen Ansiedlnngen auf den Hradiste vereinzelte Bronze-Objecte vorfinden, spricht für die oben ausgesprochene Ansicht. Daß jedoch bald darauf Bronze-Objecte im Lande selbst verfertigt wurden, dafür sprechen nichtnnr der Depot- fund von Rydec und andere ähnliche Funde, sondern insbesondere die vielen Funde von Gußformen, so in Zvolenoves, Hostomitz, Vokovitz, Lobositz, sowie die Rohgußfunde von Plesivec, Unter-Groschum (Chrastany bei Netolitz) und andere. Auch Südböhmen war in diesem Zeitabschnitt bereits, mitunter sehr dicht, bevölkert. Viele der alten neolithischen Ansiedlnngen wurden in dieser Zeit mit Wällen und Gräben umgeben; es sind dies die ältesten Hradiste oder Wallburgen. Die Wohnstätten weisen insoserne einen Fortschritt auf, als die dreiseitigen Lehmprismen (Wandbewurfstücke), wie solche beispielsweise am Hrädek bei Caslau, bei Bydzov, am Hradiste der Särka und in Stradonitz an der Beraun vorkommen, darthun, daß aus Rundstämmen gebildete Wände mit Lehm beworfen und von außen geebnet wurden. Funde, welche einen Schluß auf die Bekleidung erlauben, sind trotz der Reich- haltigkeit der übrigen sehr selten und nur einem Zufall verdankt man hier und da die Erhaltung zarterer organischer Stoffe. Daß Schaffelle und Schafleder zur Bekleidung dienten, beweisen die Reste eines Gewandes aus einem mit Bronzebuckeln und Bronze- röhrchen besetzten Schafleder in den Grabhügeln von Plaben (Plavo) bei Budweis, ferner Lederreste in den Grabhügeln des Skleneny Vrch bei Stralhostitz (Strelhoötice) unweit Hörazdovitz. Grobes schwarzes Wollgeflecht kam in den Urnen am Schulzenhügel bei Marischau (Marisov) vor; der in einer Urne bei Smiritz gefundene Rest eines groben
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (1), Band 14
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (1)
Band
14
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1894
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.78 x 21.93 cm
Seiten
634
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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