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Musik in Böhmen.
ie geschichtlichen Quellen wissen uns über die Musik der heidnischen Vor-
zeit Böhmens nichts zu berichten. Einzelne gelegentliche Andeutungen
aus späterer Zeit lassen es aber außer Zweifel, daß die Lust am Gesänge
sich bei den Böhmen nicht etwa erst nach ihrer Bekehrung zum Christen-
thum geltend geinacht hat; ja sogar gewisse, weuu auch nnr karge
musikalische Spuren hat der Tonsinn jener ältesten Epoche hinterlassen. Obgleich nämlich
seit Beginn der Chnstianisirnng des Landes die Kirche begreiflicherweise Alles, was
irgendwie an das Heidenthum erinnerte, auf das eifrigste bekämpfte und namentlich
wiederholte Verbote widee das Absingen „teuflischer Lieder" zu erlassen sich genöthigt sah,
haben sich doch im Volke bis auf den hentigen Tag einzelne Gesänge, zumal unter den
Ansingeliedern (koleä)'), erhalten, die nicht mit Unrecht auf einen vorchristlichen Ursprung
zurückgeführt werden, wenn sie auch zum Theile schon längst in christliche Gelegenheits-
lieder umgewandelt erscheinen. Ihre schlichten, dem Our-Geschlecht angehörenden Weisen
mögen sich unmittelbar ans dem rhythmischen Spruche entwickelt haben.
PSHmen. l
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (2), Band 15
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (2)
- Band
- 15
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.07 x 22.35 cm
- Seiten
- 708
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch