Seite - 11 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

1l theilten sich demnach in zwei besondere Chöre: die Choralsänger nnd die Fignralsänger. Die zahlreichen gedruckten Canzionale leisteten hier, zumal beim einstimmigen Choral, gute Dienste; doch waren schön geschriebene, mit Initialen und Miniaturen kunstvoll ausgestattete Chorbücher stets ein besonderer Stolz der Literatenvereine Böhmens, und eine ganze Reihe Bildniß des Jan Kantor, aus dem böhmischen Canzionale von Jnngbunzlan (1572). wahrer Prachtwerke hat sich aus der Blütezeit dieser Genossenschaften erhalten, zu deren oft bedeutenden Herstellungskosten die Freigebigkeit der Stadtgemeinden oder einzelner Gönner gern beisteuerte. Bis zur Mitte des XVI. Jahrhunderts wnrden diese kostbaren Canzionale in lateinischer, von da an in böhmischer Sprache geschrieben. Nach dem dreißigjährigen Kriege waren die Literatenvereine natürlich durchwegs katholisch; im Übrigen blieb aber ihre Organisation dieselbe wie zuvor, nur standen sie