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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
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21 mit .1^6 <Zi k'iKAi-o" einen künstlerisch wie materiell gleich glänzenden Erfolg erzielte, folgte Mozart einer an ihn ergangenen Einladung und erschien im Jannar 1787 in Prag, so daß er sich selbst von dem grenzenlosen Enthusiasmus überzeugen konnte. Die Anwesenheit des großen Künstlers wurde zu einem Markstein in der Musikgeschichte Böhmens, und zwar nicht blos dadurch, daß iu Folge desseu Mozart sein Meisterwerk „Don Giovanni" für die Prager schrieb und daselbst am 29. November 1787 zur ersten Aufführung brachte, sondern auch durch den Umstand, daß fortan die Verehrung für den Meister und seine Werke zum Leitstern wurde, der die Bahnen mehrerer Musik- generationen Böhmens bestimmte. Das Publikum hatte sich ebeu Mozarts Schöpfungen mit der naiven vertrauensvollen Unbefangenheit eines musikliebenden, vom Partei- getriebe der Wiener Künstlerkreise unbeeinflußten Hörers hingegeben, und so gelangte denn Prag gegen Ende des vorigen Jahrhunderts zu dem Rufe einer nicht nur musik- verständigen, sondern auch fortfchrittsfreuudlichen Stadt. Die Partitur der „Oper aller Opern" wurde übrigens erst in Böhmens Hauptstadt vollendet, und zwar auf der Villa Bertramka/ dem Sommersitze des Künstlerpaares Dusek, das Mozart den Prager Aufenthalt in der liebenswürdigsten Weise angenehm zn machen verstand. Der treffliche Klaviervirtuose Franz Taver Dusek (geboren 1731 in Choteborky bei Königgrätz, gestorben 1799 in Prag) spielte eine der ersten Rollen in dem musikalischen Leben der Stadt und seine Gattin Joseph a, geborene Hambach er, eine Pragerin, galt vielen — auch dem großen Meister, der schon von Salzburg her mit ihr befreundet war — für eine Sängerin ersten Ranges. Im Jahre 1791 folgte abermals die Erstaufführung eines Mozart'schen Werkes: es war äi l'ito«, welche als Festoper für die Königskrönung Leopolds II. geschrieben war und am 6. September unter der Leitung des bereits den Keim der tödtlichen Krankheit in sich tragenden Meisters aufgeführt wurde. Bald darauf machten die Prager die Bekanntschaft mit ,<üosi kan tutte", aber noch bevor sie Mozarts letztes Bühnenwerk, die „Zauberflöte" zu Gehör bekamen, traf die Tranerbotschaft von seinem Tode ein. Nach den bewegten, glanzvollen Mozarttagen und -Jahren verschwanden zwar die Werke des Meisters, namentlich »von Novanni" und „1>e «Zi k'iA.iro° nicht von den Brettern der italienischen Oper, aber das Repertoire derselben beherrschten bald die Mode-Opern Paers, bis endlich nach wiederholtem vergeblichem Einschreiten der Theater- unternehmer selbst die so rasch zur Bedeutungslosigkeit herabgesunkenen italienischen Stagionen aufgelassen wurden. Die letzte derselben und mit ihr ein wichtiger Abschnitt in ' Diese Villa ist seit Jahren im Besitz der Familie Popella, welche pietätvoll für die unveränderte Erhaltung der von Mozart bewohnten Zimmer sorgt und auch den Garten mit einem würdigen Denkmal geschmückt hat.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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