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dafür absprechen wollte. Dieser „kleine Mann" war vor Allem der Schullehrer und
Organist, dessen vielseitiges Streben in einem bescheidenen Wirkungskreise die löblichen
Traditionen der früheren Zeiten aufrechthielt. Er spielte, sang und eomponirte, mitunter
massenhaft, Kirchen- und Kammermusik, wagte sich nicht selten sogar an Opern und
Oratorien; der Lehrer Jakob I. Ryba in Rozmital, um ein Beispiel statt viele
anzuführen, der sich anch als Musikschriftsteller, wohl der erste in der neuen Periode der
Wenzel Johann TomäZek (Tomaschek).
böhmischen Literatur, versuchte, gewann 1805 durch eiue Festinesse sogar das Bürgerrecht
der Stadt Pilsen. Unter solchen Umständen überrascht allerdings weder der stete reichliche
Zufluß meist wohl vorbereiteter musikalischer Talente vom Lande nach Prag, namentlich
in das Conservatorinm, noch die Zuversicht, mit der selbst kleine Städte an große Aufgaben
herantraten; iu Schüttenhofen wurde z. B. 1827 Glucks „Orfeo" gegeben, drei Jahre
nachher in Warnsdorf Beethovens große v-äur Messe (von 92 Musikern) und in Rakonitz
Mozarts Requiem, während Haydns Oratorien auf dem Lande selbst in unbedeutenden
Orten durchaus keine Seltenheit waren.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (2), Band 15
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (2)
- Band
- 15
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.07 x 22.35 cm
- Seiten
- 708
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch