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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
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52 wurde er 1866 Kapellmeister der böhmischen Oper und blieb in dieser Stellung bis zum Eintritt seiner physischen Unfähigkeit zum Dirigiren. Die symphonische Dichtung wurde unter den Qualen eines nervösen Gehörleidens beendet, das in kürzester Zeit, noch vor Vollendung der ,VItava" ^Ende 1874) zur völligen, unheilbaren Taubheit wurde. Der rastlose Künstler fuhr jedoch während der nun folgenden Jahre der Muße im Schaffen mit dem besten Erfolge fort, bis endlich ein 1883 entstandenes neues Streichquartett den plötzlichen rapiden Verfall der geistigen Kräfte offenbarte. Vom Wahnsinn, in den er nun verfiel, befreite ihn bald der Tod: am 12. Mai 1884 starb in der Prager Irrenanstalt Friedrich Smetana, der Begründer der modernen böhmischen Tonkunst, einer der besten Söhne seines Volkes. Den Weg ins Ausland vermochten sich nur einzelne Werke des größten böhmische» Tondichters der Neuzeit zu bahnen, so lange er noch lebte. „?rc><Zanä nevesta- wurde 1870 in Petersburg und 1873 in Agram vom Publikum günstig aufgenommen, von der russischen Kritik aber völlig verkannt. Über Anregung Ludwig Prvchäzka's (aus Klattau, 1837 bis 1887), eines vortrefflichen Pianisten und Clavierlehrers, der seinerzeit sich große Verdienste um das gesammte Musikleben Prags erworben und später in Hamburg und Dresden viel für die Verbreitung böhmischer Musik gethan hat, führte sodann 1881 das Hamburger Stadttheater Smetana's „Zwei Witwen" auf, und allgemein begegnete man dem Componisten mit der größten, einem Meister seiner Kunst gebührenden Achtung. Von seineu Justrumentalwerkeu wurden auswärts nebst der (meist als „Lustspiel- ouverture" bezeichneten) Onverture zur ,?rc>6anä nevesta« die symphonische Dichtung „VItavu* und das Streichquartett „Aus meinem Leben" am häufigsten gespielt und rückhaltslos gewürdigt. Zur werkthätigen Nachfolge reizte Smetana die böhmischen Componisten vor Allem durch den glücklichen Griff ins Dorfleben, den er mit der „?ro<Zanä nevesta" gethan. Zunächst entstanden auf diesem Gebiete freilich meist bescheidene Werke, die zwar den volkstümlichen Ton erstrebten, aber mehr oder weniger zwischen Oper und Operette schwankten: Wilhelm Blodek machte 1867 mit dem übrigens frischen Einaeter „V stuöiii- (Im Brunnen) den Anfang, dann folgten Rozkosny und Ad. Hrlmalh. Erst 1874, also acht Jahre nach der nsvösta", erschien Dvorak mit einer musikalisch gehaltvollen komischen O p e r s utilik- (König und Köhler). Auf die dramatische Musik ernster Richtung wirkte dagegen das Beispiel Smetana's vorläufig noch nicht, vielmehr steuerte sie kühn auf die conventionelle „große Oper" los. Nebst dem bereits erwähnten Sebor trug auch Skuhersky mit einigen Opern zum Repertoire bei; einen bedeutenden Erfolg erzielte aber 1868 Karl Beudls welche die weiche Melodie der Epigonen Mendelssohn's mit dem Opernapparate Meyerbeer's zu verbinden strebte, zugleich aber
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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