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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 84 -
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84 verbreitete Chelcicky theils mündlich, theils schriftlich; gewissermaßen systematisch geordnet enthalten sie seine zwei größeren Werke, die Xniku v^klacluov (die Postille) und Sit virx (Das Netz des Glaubens). Die theoretischen Grundsätze Chelcicky's versuchte in der Folge die Brüdergemeinde ins praktische Leben einzuführen. Auf anderen Gebieten gibt es sehr wenig eigentliche Literatnrprodncte. Die Phi losophie findet beinahe nur im Dienst der Religion Beachtung und fristet in bunten Compilatioueu ein kümmerliches Dasein. Ziemlich umfassend beschäftigte sich mit ihr der abenteuerliche Polyhistor M. Pau l Zidek (gestorben nach 1471), ein Prager von jüdischer Abkunft, in der Jngend Utraqnist, später Katholik, der außer einer Schrift über die Pflichten des Herrschers, »lil-i sp ravvvna- (Georgs Regierungsunterricht) genannt, ein großes encyklopädisches Werk in lateinischer Sprache (.Inder vi^'mti ai-lium") zusammengestellt hat. Es befindet sich in der Jagellonischen Bibliothek zu Krakau und wurde seines riesigen Umfanges wegen mitunter dem polnischen Zauberer Twardowski zugeschrieben. Die Geschichte wurde sehr vernachlässigt. Es treten nur kunstlose annalistische Versuche verschiedener Verfasser auf, welche nach eigenem Gutdünken und persönlicher Neigung über die gleichzeitigen Ereignisse Aufzeichnungen machten. Besser war die lateinische Geschichtschreibung bestellt, obschon auch sie von groben Mängeln nicht frei blieb. Laurent ius von Brezova, Magister der Prager Hochschule, verfaßte eine ausführliche, pragmatische Schilderung der Ereignisse vom Jahre 1414 bis 1422. Von Belang sind auch die Nachrichten Pe ters von Mladenovic über die Verurtheiluug Hus' durch das Eonstanzer Concil und einige andere Chroniken (zum Beispiel Bartoseks von Drahynitz, Nikolaus von Pilgram), aber von künstlerischer Durchführung kann da nicht die Rede sein. Die Kenntniß fremder Länder und Völker wurde durch weite Kriegszüge uud Reiseu gefördert. Daher erfreuten sich die Schriften über ferne Gegenden großer Beliebt- heit, namentlich wenn sie nach dem Vorgange des berühmten Millione von Marco Polo wunderbare Einzelnheiten vorführten. Diesem Geschmack entsprach ganz besonders die von Laurenz von Brezovä besorgte Übersetzung der bekannten „Wanderschaft des weitfahrenden Ritters" S i r John Mandevi l le durch das gelobte Laud, Indien und Persien. Aus der Zeit Georgs von Podebrad rührt das interessante Tagebuch J a ro s l avs , eines Gefährten des Herrn Albrecht Kostka von Postnpitz, geschrieben während der Reise, die im Jahre 1464 eine diplomatische Hofgesandtschaft von Prag nach Frankreich unternahm, und ebenso die ausführliche Beschreibung der Ritter-, Hof- und Pilgerreise, welche in den Jahren 1465 bis 1467 Leo von Rozmital mit einem zahlreichen Gefolge ausführte. Die Erlebnisse dieses Zuges, der über Frankreich nach Spanien und Portugal und von
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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