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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 98 -
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98 Brüdergemeinde zusammenhängen. Als bewährte, nie ermüdende Vorkämpfer stehen da vor Allem die Bischöfe der Unität, Lukas von Prag (gestorben 1528), der nach gleich- zeitigen Zeugnissen als ein „geschliffenes Schwert" der Gemeinde waltete, der scharfsinnige Johann Blahoslav (gestorben 1571) und zum Theil auch der heftige Iohauu Augusta (gestorben 1572). Die Reihe anderer Arbeiten, die mit dem Gebiete der Theologie zusammenhängen und unter denen die Postillen zu den umfangreichsten gehören, ist fast unübersehbar, da beinahe die gesammte Schriftstellerwelt der damaligen Zeit an der Produktion sich betheiligte; nicht selten greift ein reicher Edelmann — zum Beispiel Johann Popel von Lobkowitz oder der bekannte Wenzel Budovec, der Verfasser des „Anti-Alkoran", eines polemisch-mystischen Sammelwerkes — ebenso eifrig zur Feder wie der arme Private; ein bewährter Schriftsteller — wie z. B. Daniel Adam von Veleslavin — ebenso gut wie ein noch ungeübter Neuling. Überall sieht man das Streben, religiöse Probleme endgiltig zu lösen, den moralischen Verfall aufzuhalten und durch die Rückkehr auf bessere Wege das nach allgemeiner Überzeugung nahe Ende der Welt, welche wegen der menschlichen Sündhaftigkeit dem unausweichlichen Verderben verfallen war, abzuwenden. Die Rechtsprosa erreicht durch die Gunst der öffentlichen Verhältnisse ihre volle Entfaltung, so daß sie schon frühzeitig in jeder Hinsicht fehlerfreie Prodncte aufweist. Einen classischen Commentar des Rechtes nnd der Ordnung beim Landesgericht verfaßte M. Victorin Cornelius von Vsehrd in seinem Werke: pi-ävick Üeske knik^ cievater^- (Neun Bücher vom Recht des Landes Böhmen), während in Mähren etwas früher ein ähnliches Werk der berühmte Edelmann Ctibor Tovacovsky von Cimbnrg geschrieben hatte. Die Pflege des städtischen Rechtes erreichte den Höhepunkt in der Arbeit des Prager Altstädter Kanzlers Paul Christian von Koldin: „ ? r ä v a m e s t 8 k ä k r äl c> v s t v i Üöskeko« (Die Stadtrechte des Königreiches Böhmen, 1579), welches Buch wegen seiner Präcision, Klarheit nnd Bündigkeit in der Folge nicht nnr in Böhmen, sondern auch iu Mähren gesetzliche Geltung erlangte. Zur Pflege der Geschichte ermunterten nicht nur die ruhmreiche Vergangenheit und die häufigen Zerwürfnisse der Gegenwart, sondern vor Allem auch die große Beliebt- heit der Erzählungsbücher und die Unterstützung, welche ebenso reichlich von den wohl- habenden Städten, wie von dem patriotisch gesinnten Adel gewährt wurde. Werke von großem Umfange sind hier an der Tagesordnung, ihr kritischer Werth Pflegt jedoch nicht unanfechtbar zu sein. Auf dem Gebiete der allgemeinen Geschichte war Carions Weltchronik als Leitfaden beliebt. Im Jahre 1541 wurde sie vom Prager Altstädter Kanzler Buriau Sobek von Kornitz, einem eifrigen Lutheraner, übersetzt und im Jahre 1584 von Daniel Adam von Veleslavin erweitert. Mehr Originalität hat Veleslavins
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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