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.Xalenckül kistoriek^" (Historischer Kalender, 1578, 1590), ein Sammelwerk und
Repofitorium eines reichen, jedoch systemlos aneinander gereihten Materials. Bei weitem
zahlreicher sind die Arbeiten, welche die einheimische Geschichte bald zusammenhängend,
bald nur episodisch behandeln. Zu einem Werke der ersteren Art bahnte den Weg Nikolaus
Konäc von Hodiötkov durch seine zwar holperige, aber sonst verdienstliche Übersetzung
der Chronik des Aeneas Sylvins im Jahre 1510. Sein Nachfolger Martin Kuthen von
Spriusberg bot in seiner Chronik von der Begründung des Landes Böhmens
(1539) schon ein vollkommeneres chronologisches Werk, vermochte jedoch nicht sich eine
lebhaftere Darstellungsart anzueignen. Ein Historiker nach dem Geschmack der Lesewelt
erstand erst in Wenzel Häjek von Libocan (gestorben 1553), der seine ,kronika
2öink Üeske« (Chronik des Landes Böhmens, 1541) ohne jedes tiefere Studium, aber
auf Grund zahlreicher, von allen Seiten ihm dargebotener Hilfsmittel in verhältnißmäßig
kurzer Zeit verfaßte. Die redselige Ausführlichkeit, verbunden mit einer reinen, aus einer
einfachen, sozusagen altherkömmlichen Anschauung entspringenden Sprache, der Reichthum
und die Mannigfaltigkeit seiner Nachrichten, die neben historischen Thatsachen auch eine
große Menge von Volksüberlieferungen enthalten, seine lebhafte Theilnahme an den
nationalen Interessen und unbestreitbar auch die Mäßigung seiner religiösen Gesinnung
machten sein Werk zu einem wahrhaften Volksbuche, welchem selbst in unseren Tagen der
Forscher gern sein Augenmerk zuwendet, wenn er auch Häjeks unkritisches Verfahren ver-
urtheileu muß. Dreimal wurde es auch deutsch herausgegeben in der Übersetzung des
Johann Sandel, Stadtschreibers von Kaaden, im Jahre 1596, 1697 und 1718. Nach
Hajek versuchte nur noch Johann Dubravius, Bischof von Olmütz (1552),ein Gefammt-
bild der Geschichte von Böhmen zu geben, jedoch in lateinischer Sprache. In dem ebenfalls
lateinisch geschriebenen Kalendarinm des Prokop Lupäe von Hlavacov ,Lpkemeris
rerum Loksmiearuru" (1584) ist der Stoff zersplittert.
Einzelne Abschnitte der böhmischen Geschichte wurden fast ausschließlich von Augen-
zeugen bearbeitet, selten jedoch in unparteilicher Weise oder in gebührender Vollständigkeit.
Einen deutlichen Beleg hiefür bieten die ,Lnik^ o prvti
äi-uk) in v obci ?raösk (Bücher von der Erhebung der einen wider die anderen in
der Prager Gemeinde) von Bartos Pisar (Lartliolomaeus a Lt. ^eZiäio), einem
Prager Bürger, welcher unter den noch frischen Eindrücken und in einer ungewöhnlich
geläuterten Sprache in pragmatischer Folge die Ereignisse der Jahre 1524 bis 1530
schildert; ähnlich auch die , ^e ta neb Knills pnmätnö let 1546 a 1547" (Acta oder
Denkbücher der Jahre 1546 und 1547) von Sixtus von Ottersdorf, die gleichsam
eine Ergänzung und Erläuterung des amtlichen, über diese Jahre herausgegebenen
Berichtes bilden. Die Schriften des Markus Bydzovsky von Florentin, des Wenzel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (2), Band 15
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (2)
- Band
- 15
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.07 x 22.35 cm
- Seiten
- 708
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch