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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 136 -
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136 den Tiefen des Gemüthes eines gottesfürchtigen Mannes. Er nimmt eine hervorragende Stelle nnter den zahlreichen Dichtern von Kirchenliedern in diesem Jahrhundert ein nnd mit Recht hat ihn schon Luther einen vortrefflichen deutschen Poeten genannt. Lnther hat 1545 eiuige Lieder Weißes in sein Gesangbuch aufgenommen nnd fast alle protestantischen Gesangbücher enthalten Lieder von Weiße, mindestens das eine: „Nu laßt uns den Leib begraben." Weißes Liederbuch wurde zuerst 1531 zu Jungbnnzlan gedruckt und ist seitdem oft aufgelegt und nachgedruckt worden. Es mußte sich dabei allerlei Änderungen gefallen lassen. Bald wurden mit Weißes Liedern auch die seiner Nachahmer und Nachfolger abgedruckt, so die von Johannes Geletzky (f 1568), Michael Tham (f 1571), Petrus Herbert (f 1571), Johannes Girk, Paulus Klantendorffer, Georg Vetter und Anderer. Sie alle waren Mitglieder, die meisten Vorsteher oder Priester der Brüdergemeinde. Viel reicher und mannigfaltiger noch erblühte die Dichtung im Westen des Landes. Das Erzgebirge hat im XVI. Jahrhundert seinen reichsten Bergsegen gespendet, allenthalben entstanden da neue Ortschaften (Joachimsthal 1516), blühende Gemeinden, bewohnt von Deutschen. Der Protestantismus hatte hier rasch Eingang gefunden und so haben wir auch hier wieder eine Reihe von Dichtern von Kirchenliedern zu erwähnen. An der Spitze steht der „alte Cantor" von Joachimsthal, Nikolaus Hermau. Er muß bald nach der Gründung der Stadt dorthin gekommen sein, wir wissen nicht, wann und wo er geboren ist. Gestorben ist er in Joachimsthal am 3. Mai 1561. Er war ein eifriger Protestant. 1524 erschien von ihm „Am Mandat Jesu Christi an alle seine getrewen Christen", das man als Aufruf zum Kampfe gegen Rom bezeichnet hat. Es wurde im Jahre des Erscheinens achtmal und später noch oft gedruckt. In seinen Liedern, die größtentheils erst in seinem Alter gedichtet sind, schließt er sich an das Volkslied an und sie zeichnen sich daher durch Einfachheit, aber auch durch Juuigkeit aus. Viele waren für die Jugend bestimmt, wie er denn selbst eine Sammlung seiner Gesänge als „Kinder- uud Hauslieder" (im Gegensatz zu den eigentlichen Kirchenliedern) bezeichnet. Dem Inhalt nach schließen sie sich vielfach an die Sonntags-Evangelien und die Historien des alten Testaments an. Die Anregung zur Dichtung gaben öfter die Predigten des Mathesins. Johann Mathesins ist geboren den 24. Juni 1504 in Nochlitz, gestorben am 8. October 1565 im Joachimsthal. Er stndirte in Ingolstadt, reiste 1529 nach Wittenberg, hörte dort die Reformatoren und nennt sich daher selbst „ein Glied dieser Schule und Bürger der Wittenbergischen Kirche". 1532 wurde er nach Joachimsthal berufen, um der dortigen Schule vorzustehen. Er ging aber, unterstützt von guten Freunden in Joachims- thal, 1540 nochmals nach Wittenberg und verkehrte dort mit Luther. 1541 holten ihn die Joachimsthaler durch eigene Abgesandte zurück uud er blieb nun dort zuerst als Diaeou,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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