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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 137 -
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137 seit 1545 als Pastor bis zu seinem Tode. Er ist in erster Linie Prediger und seine Predigten gehören zu den besten der Zeit. Eine „bewunderungswürdige und beinahe gött- liche Beredsamkeit" wird ihm nachgerühmt. Mehrere Sammlungen von Predigten vou ihm sind in Druck erschienen und oft gedruckt worden. Am berühmtesten ist darunter seine „Sarepta oder Bergpostill, darin von allerley Bergwerk und Metallen, was ihr'Eigen- schast und Natur und wie sie zu nutz und gut gemacht, guter bericht gegeben" (1562). Als Anhang zu den 16 Predigten, die da vereinigt sind, ist eine Chronik von Joachimsthal beigegeben. Weniger gelehrt als diese „Bergpredigten" — er selbst nennt sich einen geist- lichen Bergmann —, aber noch trefflicher sind wohl seine „Leichpredigten" (1559), deren dritter Theil seinen Kindern gewidmet ist, die die Mutter durch deu Tod verloren hatten. Er predigte auch über das Leben Luthers und dichtete einzelne schöne geistliche Lieder. Am bekanntesten ist sein Morgenlied: „Aus meines Herzens Grunde sag ich Dir Lob und Dank", das Gustav Adols so wohl gefiel, daß er es alle Morgen betete. Der Nachfolger von Mathesins als Pfarrer in Joachimsthal, Kaspar Franck, dichtete ebenfalls geistliche Lieder, ebenso Christof Hosman in Elbogen, Georg Spindler, Pfarrer in Schlackenwerth; von Martin Berthold ist wenigstens ein „Hausliedlein" erhalte». Auch eine Dichterin, Katharina Juncker, wäre zu nennen, und ein katholischer Liederdichter trat gleich mit einer ganzen Sammlung hervor: Christoph Hecyrns, sonst Schweher, dessen „Christliche Gebet und Gesang ans die heilige Zeit und Feiertage über das ganze Jahr" 1581 erschienen. Hecyrns nennt sich „Pastor der katholischen Pfarrkirchen der königlichen Stadt Kaaden", vorher war er mehr als 30 Jahre in Bndweis, zuerst als Vorsteher der lateinischen Schule, dann als Stadtschreiber, zuletzt als Priester. — Jörg Breutel von Elbogen kann am süglichsten als Meistersinger bezeichnet werden. Unter anderem sind von ihm 1547 zwei Gedichte in „Frauenlobs spätem Ton" gedruckt worden. Nikolaus Herman hat zu einigen seiner Lieder auch die Melodien gesetzt, wie denn Mathesins von ihm rühmt, er sei „ein guter Musikus" gewesen, „der viel gute Choral und deutsche Lieder gemacht". Auch in solcher Knust war er nicht allein thätig. Auch andere Männer wären zu neuueu, die die Lieder in Musik setzten oder vier- oder mehrstimmig einrichteten und Sammlungen derselben veranstalteten, wie Jobst von Brand, Jakob Regnart, Clemens Stephani von Buchau u. A. Letzterer war vielseitig literarisch thätig. So hat er auch die „erschreckliche Wassernoth" von 1582 in Reimen besungen. Es mag damit auf diese im XVI. Jahrhundert auch iu Böhmen vielfach verwendete Form der Berichte über allerlei merkwürdige Vorkommnisse wenigstens hingewiesen sein. Das werthvollste unter den erzählenden Gedichten ist die scherzhafte mythologisch-allegorische Verherrlichung des Podagra's durch „Herru Georgeu Fleißner , Schönbergischen Hauptmann zu Schlackenwerth" (1594).
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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