Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 149 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 149 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

Bild der Seite - 149 -

Bild der Seite - 149 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

Text der Seite - 149 -

149 Sonetten ein Denkmal gesetzt hat. Die Fittige des Goethe'schen Genius streiften seine träumerische Jugend. Gern erzählte Juliane, Eberts Schwester, in ihren Greisenjahren von der denkwürdigen Karlsbader Begegnung ihres Vaters mit Goethe, der mit freund- lichem Gruße an den alten Herrn herantrat, um ihn zu den ersten dichterischen Erfolgen des Sohnes zu beglückwünschen. Hoch erglühend, mit gesenktem Blicke stand die halbwüchsige Juliane daneben; Stolz und Ehrfurcht mischten sich in ihrem kindlichen Herzen, und ihr begabter Geist empfing die Keime zu ernstem Schaffen. Goethes Dichtungen, zumal „Wilhelm Meister" und „Götz" wurden schon von dem Knaben Ebert verschlungen. Sage bevölkerte. Bald erfüllte sich in und durch Ebert, was die dichtenden Gelehrten gefordert und vergeblich versucht hatten: der Glanz deutscher Poesie fiel auf Böhmens alte Überlieferungen. Fast sechzig Jahre hindurch wurde Karl Egon Ebert als Haupt der deutschböhmischen Dichter geehrt. Im Jahre 1824 erschienen seine ersten Gedichte, die bereits Perlen der Poesie, wie die urkräftige Ballade „Schwerting, der Sachsenherzog" in sich faßten und die Aufmerksamkeit der besten Männer in Deutschland erweckten, und bis an sein Todesjahr, bis 1882, blickten die Jüngeren dankbar zu ihm empor. Die poetische Großthat seiues Lebens war das Heldengedicht „Wlasta", das in rauschenden Nibelungenstrophen die Sage vom Mägdekriege aufleben ließ und gegen Ende der Zwanziger-Jahre einen wahren Karl Egon Ebert. Neue Klänge kamen hinzu und weckten die innere Melodie. Die Nibelungen hatten eine Renais- sance des deutschen Helden- gesanges erweckt, und von Schwaben klangen die ersten Gesänge herüber, welche die Vorzeit der Heimat in ihrem eigenen Tone verherrlichten. Das Beste that die Natur vou iuueu, das große Ange des Poeten, das schon im Kinde auf- leuchtete, die Lust am Schauen und Gestalten, die während ein- samer Wanderungen des Jüng- lings die Umgebungen der Vater- stadt, die Thäler der Scharka bei Prag mit den Helden der
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild