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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 152 -
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152 gleiche Leiden und Kämpfe verbanden die geistig Emporstrebenden. Mit Bewußtsein sucht man die Vermittlung zwischen deutscher und slavischer Welt und „Ost und West" nennt sich bezeichnender Weise die Zeitschrift, welche das Werden und Wachsen dieser literarischen Bewegung wiederspiegelt. Rudolf Glaser, der gelehrte und feinsinnige Scriptor der Universitätsbibliothek, rief die bedeutsame Wochenschrift 1837 ins Leben, seine Gattin Juliane, Eberts congeniale Schwester, der manches sinnige Gedicht gelungen, unterstützte ihn in der Leitung, von Jahr zu Jahr wuchs die Bedeutung und der innere Reichthum der denkwürdigen Blätter. Echte Talente treten muthig hervor. Das Seichte, vormärzlich Spielende wird allgemach zurückgedrängt, das Heimische begrüßt, aber auch der Umblick über alles Bedeutende gepflegt. Der Schaar der jungen deutschen Poeten gesellen sich die cechischen hinzu, I. Kollär, Celakowsky, Jablonsky, Vocel, Macha u. A. werden gewürdigt und kommen in trefflichen Übersetzungen zu Worte. Der Einfluß Byrons und Lenans äußert sich in bewegten Nachklängen, in kühneren Gedanken und Tönen. In Wien und Deutschland wird man aufmerksam auf den neuen Dichterlenz. Männer, wie Friedrich von Sallet, Leopold Schefer, Karl Jmmermann, de la Motte Fonquö, Robert Prutz, Julius Hammer, Moriz Carriere stellen sich als Mitarbeiter ein, Betty Paoli, I. G. Seidl, Johann Nepomnk Vogl, W. Constant (Constantin von Wurzbach), Tschabnschnigg n. s. w. bezeugen die Theilnahme in ganz Österreich. Bis an das Jahr 1848 heran währt der Bestand und die Blüte des Unternehmens. Ende Juni 1848 verstummt die Zeitschrift für immer, nachdem sie noch an ihrer Spitze den merkwürdigen Vorschlag empfohlen hat, den Sitz des deutschen Bundes nach Prag zu verlegen. Das Stnrmjahr, in dem sich die Gedanken in Thaten verwandeln, sprengt „Ost und West" auseinander. Erst Jünger, dann Führer erheben sich aus dem Kreise, dessen Mittelpunkt „Ost und West" bildet, zwei in der Zeit ihres Aufstieges eng miteinander verbundene Geister: Alfred Meißuer und Moriz Har t mann. Meißner, der Enkel des schöngeistigen Pro- fessors, Sohn eines angesehenen Badearztes, stammt aus Teplitz, Hartmann aus Duschnik bei Pribram, wo sein Vater Ökonomie und Handel trieb. Die Prager Studentenjahre verbinden den Sohn der Badestadt, dessen Erziehung in die Bahnen eines hochgeistigen Lebens gelenkt wurde, und das Dorfkind, das mit früherwachter Selbständigkeit alles Bedeutende an sich heranzieht, und der Idealismus schmiedet einen Jugendbund, der die Freunde bis zu den Tagen des Frankfurter Parlaments fest zusammenhält. Beide wählen zunächst Stoffe aus der böhmischen Geschichte und bauen aus Trümmern, die sie mit jugendlicher Wehmuth betrachten, eine große Vergangenheit auf. Die Husitenzeit wird ihrem kosmopolitischen Freiheitsdrang typisch für alle Erhebung der Geister und der Völker. Meißners „Zizka", Lenan verwandt in der freien Folge farbensatter Gedichte, die nur das Band der Historie zusammenhält, verherrlicht den größten Kriegshelden der Hnsiten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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