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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 161 -
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161 Josef von Weilen, der aus dem Dorfe Tetin bei Prag stammt, wurde früh der Heimat entfremdet; Böhmens Sage und Geschichte klingen in seinem Drama „Drahomira" an. Seligmann Heller, ein Sohn der Stadt Rauduitz, der als Schauspielkritiker in Prag bedeutsam wirkte, erweckte durch seinen „Ahasver", ein tiefsinniges Epos in formvollendeten Terzinen, die Aufmerksamkeit der ernsten Literaturfreunde. Josef Manthner , ein aus Prag stammender Lyriker von glnthvollem Ausdruck der Empfindung, wurde als Dichter erst nach seinem Tode, im Jahre 1891, bekannt. Julius Guudl iug (Luciau Herbert) griff als Journalist und fleißiger Romanschriftsteller nach vielen Seiten aus. In engeren Kreisen fand der Humorist Eduard Pokorny, der ein scharfes Auge für die Eigen- thümlichkeiten böhmischer Verhältnisse hatte und dessen breiter Prodnctionsftrom manches Goldkörnchen gemüthvoller Laune mit sich führt, viele Freunde und Verehrer. Karl Thomas (der Nationalökonom Professor Karl Thomas Richter) bekundete in Novellen, wie iu seiner Tragödie „Samson" den Zug einer starken Begabung. Auch Michael Klapp, der in seinen ersten Versuchen von Kompert angeregt erscheint und später mit seinem Lustspiel „Rosenkranz und Güldenstern" einen glücklichen Wurf that, und Julius Rosen (Düffel), der eine Zeit lang als witziger Lustspielstenograph die deutschen Bühnen beherrschte, sind Prager von Geburt. Sie gehören zu den wenigen Vertretern der gefällig leichten, rasch zündenden Dichtung, die aus Böhmens Deutschthum hervor- gegangen sind. In den letzten drei Jahrzehnten, in denen die territoriale Begeisterung gegen die nationale zurücktrat, haben sich deutsche und slavische Literatur iu Böhmen schars von einander gesondert. Die deutsche flutete naturgemäß stärker mit der Gesammtliteratnr in Österreich und Deutschland zusammen, doch verlor sie nicht ihre ernst gestimmte Eigen- art und schuf sich ihre besonderen Organe für die Wirksamkeit im Lande. Der „Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen", für den der Geschichtsschreiber Ludwig Schlesinger in hervorragender Weise thätig ist, Pflegt in seinen werthvollen Mit- theilungen auch die Geschichte der Landesliteratur. Der „Verein zur Verbreitung gemein- nütziger Kenntnisse" begründete eine ganze Bibliothek volksthümlicher Schriften, zu dereu gediegensten die Werke von Julius Lippert gehören. Deutsche Poeten haben sich mit Malern, Bildhauern und Mnsikern 1871 am Tage der Grillparzer-Feier zu frnchtbarem Wirken im deutschen Schriftsteller- und Künstlerverein „Eoncordia" vereinigt. Der cechifchen Akademie hält die vor kurzem von Philipp Knoll begründete „Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Literatur uud Kunst in Böhmen", die mit der Universität innig zusammenhängt, das Gleichgewicht. Toischer in Prag, Grad l und J o h n in Eger, Pand le r in Leipa, W olkan in Eeruowitz, Pe te rs in Leitmeritz und Anton August Naaff in Wien beschäftigen sich liebevoll mit der Erforschung der Volkslieder, Böhmen. 11
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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