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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 168 -
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168 welches die Wunder der Fux'scheu Krönungsoper gesehen hatte; das letztere ging bei der Belagerung Prags durch die Preußen 1753 in Flammen auf uud au das Spork'sche Opernhaus erinnert auch kein Stein mehr in dem gegenwärtigen Prag. Das Kotzentheater in Prag. Anch auf das deutsche Schauspiel suchte Graf Spork reinigend zu wirken. Wandertruppen mannigfachen Kalibers hatten seit den ersten Zügen der englischen Comödianteu im XVII. Jahrhundert Prag heimgesucht. Die künstlerischen Genüsse der nahen sächsischen Hauptstadt Dresden wurden zumeist auch den Pragern zntheil und die wüste Herrschaft der extemporirteu Comödie dauerte fort, auch als der Altstädter Magistrat vou Prag in dem sogenannten „Kotzengebände" (böhmisch kotee) neben dem Kloster der beschuhten Karmeliter zu Sauet Gallus de« Musen ein festes Heim errichtet hatte. Dieses im Jahre 1738 erbaute „Kotzentheater", der unmittelbare Vorläufer des Prager Stamm- und Haupttheaters auf dem Obstmarkt, bot der italienischen Oper und der deutschen Comödie gleichmäßig Unterkunft; dort spielten die Opernprincipale Santo Lapis, Angelo Mingotti , Giovanni Battista Loeatelli, Giuseppe Bustelli ebenso wie der berühmte Pantalon Lein Haas, der Hanswurst Felix Kurz und sein berühmter Schüler Josef von Knrtz, der „große Wienerische Bernardon", dessen Blütezeit als Dichter und Schauspieler in seine Prager Direktion füllt. In diesem Kotzentheater erlebten die dramatisch-musikalischen Werke von Hasse und Gluck ebenso wie die tollen „Bernardoniaden" des Hanswurst-Cavaliers Kurtz glänzende Ausführungen. Glucks „Ezio" und „Hypermnestra" gingen 1750, erstere den „Damen-Proteetrieen der Prager Oper", letztere dem Adel Böhmens gewidmet, mit größtem Prunk in Scene. Die tolle Wirthschaft Beruardons erreichte 1764 unter der persönlichen Intervention der Kaiserin Mar ia Theresia ihr Ende, welche den maßgebenden Persönlichkeiten Prags andeuten ließ, man möge sich „dieses Menschen" entledigen. Der Italiener Bustelli, der ihn im Prager Theaterpacht ablöste, brachte die „wälsche Opera" in der böhmischen Landeshauptstadt abermals zu einer Blüte, von der man in Europa rühmend sprach. Unter ihm sangen Domenico Guardasoni und Pasqnale Bondini, deren Namen einst mit dem unsterblichen Namen Mozart in innige Verbindung gebracht werden sollten. Die Prager und die Dresdener Oper waren in den Sechziger-Jahren des XVIII. Jahrhunderts vereinigt worden und köstliche Früchte zeitigte diese Verbindung unter der fördernden Theilnahme mächtiger Kunstgönner. Auch eine glanzvolle Ära für das bisher so stiefmütterlich behandelte „deutsche Spectakel" brach in jenen Tagen an, als der einstige Bernardon-Schüler Johann Joseph (Graf) von Brunian, ein seinen Eltern entlaufener und unter das Banner der extemporirten Comödie geflohener Cavalier, als Schauspiel-Principal im Kotzentheater wirkte. Unter ihm vollzog sich die „Reinigung der deutschen Bühne" von dem Unrath der
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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