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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 175 -
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175 ebenfalls Sterne der Wiener Bühne, der Bassist Hansen und Andere, deren Namen mit goldenen Lettern in der Theatergeschichte eingetragen sind. Als die politischen Verhältnisse in den Jahren 1810 bis 1814 Prag gewissermaßen zu einem Stelldichein der politischen Welt machten, stand sein Theater im Mittelpunkt der künstlerischen Ereignisse. Varnhagen von Ense, Gentz und seine Freundin Rahel, Zacharias Werner, Clemens Brentano, Ludwig Robert und Ludwig Tieck waren häufige Gäste in Liebichs Hause, wo der Aristokrat und Diplomat zwanglos mit dem Schriftsteller und Künstler verkehrte. Ludwig Tieck staud der Prager Bühne als begeisterter Kritiker zur Seite und rühmte sie offen als „das beste deutsche Theater". Die Leitung der Oper legte Liebich nach dem Abgang des Kapellmeisters und fruchtbaren Componisten Wenzel Müller (1813) in die Hände keines Geringeren als Karl Maria von Weber, welcher am 1. April 1813 die Reorganisation der Prager Oper in Angriff nahm und ein eigenes strenges Reglement für alle Mitglieder derselben entwarf. Die von dem „Operudirector und ständischen Kapellmeister C. M. von Weber" geleiteten Prager Aufführungen von „Don Juau", „Titus", „Fidelio" waren mnstergiltig; Meyerbeer führte er ein und seine Gemalin, die Sängerin Karoline Brandt, entdeckte er in seinem Prager Engagement. Am 7. October 1816 schied Weber nach nicht mehr als dreijähriger, aber erfolgreicher Thätigkeit von Prag, am 4. December 1816 starb Liebich, mit ihm endete das goldene Zeitalter des Prager Theaters. Aus ansehnlicher künstlerischer Höhe hielt sich übrigens die Prager Bühne trotz mancher Schwankungen auch unter den folgenden Bühnenleitern bis auf die heutige Zeit. Wir sehen nach einigen Jahren des Frauenregiments der Witwe Liebich einen nachmals in Wien bewährten Director, Franz von Holbein, an der Spitze des Prager Theaters (1820 bis 1824), unter welchem Karl Seydelmanns (geboren 1793) Genie sich zuerst entfaltete und der Stern der großen Sängerin Henriette Sontag ebenfalls in Prag, wo sie schon als Theaterkind entdeckt worden war, herrlich erstrahlte. Auch Katharina Comet-Podhorsky, Therese Peche (nachmals eine Zierde der Wiener Burg), Fortunata Franchetti, der berühmte Tenor Sebastian Binder uud der Bassist Frauz Hauser, später durch viele Jahre Director des Münchener Conservatoriums, sind von der Prager Oper Holbeins ausgegangen, dessen Direction 1824 endete. Unter seinen Nachfolgern, den Directions-Trinmvirn Kainz, Polawsky und Stepänek, wurde in Prag die geniale Jenny Lutzer (geboren 4. März 1816 zu Prag, erstes Debüt in Prag 12. Mai 1832) flügge; 1837 giug auch sie in das Kunst-Eldorado Wien ein, wo sie als Gemalin Dingelstedts am 3. October 1877 ihr Leben beschloß. Ein Bühnen- leiter von Liebich'scher Popularität, Johauu August Stöger, rede Althaller, dessen Name auch von der Wiener Theatergeschichte uuzertrennlich ist, belebte in vieljährigem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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