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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 176 -
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176 Wirken (1834 bis 1846, 1852 bis 1858) den Glanz der noch immer nngetheilten Prager Bühne aufs neue, so daß die bestfnndirten deutschen Theater ueidvoll nach der böhmischen Landeshauptstadt schauten. Durch hervorragende Kräfte kamen Grillparzer, Grabbe, Jmmermann, Friedrich Halm, Heinrich Laube, Gutzkow, Bauernfeld zur vollen Geltung; in Karl Dolt besaß man einen der besten deutschen Komiker, Karl Friedrich Band ins, der Vater von Angnste Wilbrandt-Bandins, wirkte als Charakterspieler und Charakter- komiker und erwarb sich als dramatischer Lehrer der bekannten Fanny Jauauschek (geboren 20. Juli 1830 zu Prag), welche 1845 in Prag ihr Bühnendebnt feierte, ein besonderes Verdienst. Die Tochter Rudolph Bayers, Marie Bayer-Bürk, nachmals die hervorragendste Zierde der Dresdener Hofbühne (geboren 31. Oetober 1820 in Prag, erstes Debnt 1835), wurde ebenfalls in diesen fruchtbaren Jahren des Prager Theaters bühnenreif. Noch größer als der Glanz des Schauspiels war jener der Stöger'schen Oper. Der Heldentenor Demmer, die Baritonisten Pöck und Kunz, die Bassisten Strakaty und Schütky (iu Stuttgart ein Menschenalter hindurch thätig), die Sängerinnen Podhorsky, Grosser, Bergauer, die Kapellmeister Stegmayer, Franz und Johann Nepomuk Skraup uud Orchesterdirector Pixis bedeuteten Kräfte ersten Ranges, mit denen die Werke Meyerbeers, Halevys, Marschners, Lortzings, Flotows, Spohrs, Anbers, Donizettis in vollendeter Weise zur Aufführung kamen. Im Jahre 1846 trat ein neuer, ebenfalls mit der Wiener Theatergeschichte innig verbundener Bühnenleiter, Johann Hoffmann (geboren 1805 in Wien) an die Spitze der Prager Bühne, der erste Director, welcher unter der neugeschaffenen Intendanz und mit der 1846 systemisirten ständischen (später Landes-) Subvention waltete. Graf Albert Nostitz, eiu kunstsinniger und edler Cavalier, war der erste Intendant der Prager Bühne, welche die Sturmjahre 1848 bis 1849 ohne ernste Gefährdung überstand. Wohl pochten die Wortführer der „uenen Zeit" auch ungestüm an die Pforten des Theaters und rüttelten an den „Fesseln", welche das Prager Theater mit den ständischen Behörden ver- banden; auch nationale Fragen störten zum ersten Mal das Prager Theateridyll; die Aufführung der vom Prager Coufervatorinms-Director Johann Friedrich Kittl (geboren 1806, gestorben 1868) zu einem Text seines innigen Freundes Richard Wagner componirten Oper „Die Franzosen vor Nizza" im Februar 1848 hatte auch ihre politische Bedeutung. Der „Franzosen-Marsch" wurde zum Freiheits- und Revolutionsmarsch, die Constitution kündete im Theater Graf Stadion aus seiner Loge dem Volke an. Man gab „censurfreie" Stücke, forderte die Errichtung zweier unabhängiger, freier Nationaltheater in beiden Landessprachen, das „freie Theater im freien Staate". Aber die Wogen glätteten sich wieder und es blieb bei einem Theater unter Landesanfsicht und Jntendanzcontrole.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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