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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 186 -
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186 wo man bereits 1790 unter Leitung eines gewissen Mihnle in beiden Landessprachen spielte. Die nationalen Dichter schaarten sich um dieses Theater und binnen kurzer Zeit hatte man bereits gegen 1000 Originalstücke oder Übersetzungen mannigfacher Qualität fertig. Wenzel Tham allein lieferte 8 eigene Arbeiten und 15 Übersetzungen nach Jfflaud, Schröder, Kleist und Moliere. Prokop Sedivy übersetzte Goethe's „Clavigo", Kanzellist Stnna, Polizeicommissär Heimbacher und Majober (ein gebildeter Literat und vor- züglicher Schauspieldilettant) waren unermüdlich, und wo die dichterische Phantasie versagte, stellten zur rechten Zeit sich die Sewe'schen Kinderballette ein. Der deutsch-eechische Komiker Wenzel Svoboda, Ahnherr der weitverzweigten Schauspielerfamilie Swoboda, sorgte für den deutschen und slavischen Humor in Prag. Einer Ära der Vereinigung dieses Theaters mit der Hauptbühne verdankten die cechischen Nachmittagsvorstellungen im Haupttheater ihre Einführung; später pflegte man die cechische Muse in dem auf die Kleinseite in das ehemalige Dominicanerkloster und nunmehrige Gendarmeriegebäude übersetzten vaterländischen Theater, bis 1811 die Vorstellungen in cechischer Sprache überhaupt eingestellt und nur auf die Normatage beschränkt wurden. Ein eigener nationaler Patrioten- und Schauspielerverein, dessen Seele der Theater- secretär und Cassier Johann Nepomnk Stepäuek (geboren 19. Mai 1783 zu Chrudim, gestorben 12. Februar 1844 in Prag) war, widmete sich diesen Vorstellungen und Stepäuek mit seiner fruchtbaren Feder war allein im Stande, die ganze dramatische Literatur für das Normatags-Theater zu schaffen. Er übersetzte zahllose Dramen, Lust- spiele, Possen und Operntexte aus dem Deutschen und Italienischen; von seinen eigenen Werken wurde am populärsten das Lustspiel „Üeek a Mmee" (Der Ceche und der Deutsche), eine liebenswürdige Darstellung des alten gemüthlichen Nebeneinanderlebens der beiden Volksstämme in Böhmen. Als dieser rastlose Mann, die Verkörperung des alten, guten „Utraqnismus" in Böhmen, 1824 als Mitdirector des ständischen Theaters eine leitende Persönlichkeit wurde, brachte er einen neuen Schwung in die mittlerweile gänzlich eingestellten cechischen Vorstellungen, nicht weniger als 34 Opern und Sing- spiele, 89 Trauer-, Schau- und Lustspiele, zusammen 123 Stücke von 22 Autoren nebst 15 Quodlibets, gingen in den Sonn- und Feiertags-Nachmittagsvorstellungen der Jahre 1824 bis 1834 in Scene. Die Oper war geradezu glänzend vertreten, da aus- gezeichnete Kräfte der deutschen Oper, selbst wenn sie nicht slavischer Nationalität waren, in den Nachmittagsvorstellungen mitwirkten, sei es auch nur, um ihrem Director zu gefallen. Die Primadonna Eomet-Podhorskä war eine würdige Rivalin der Lutzer. Noch bessere Zeiten schienen der cechoslavischen Bühne zu blühen, als 1842 das von Director Stöger anfänglich als Redontengebäude gedachte „Theater in der Rosengasse" eröffnet wurde, mit der ausgesprochenen Bestimmung, der bisher auf die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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