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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 190 -
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190 Kunst ein. Man gab die Nationaloper „Libusa" von dem Altmeister der cechischeu Musik, Friedrich Smetana, welcher — obwohl ein tauber Mann — diesen Triumph seines Werkes noch im Hause selbst erlebte. Noch elf Vorstellungen fanden in dem provisorisch eröffneten Nationaltheater statt, dann schlössen sich wieder seine Pforten, um den Arbeitern Zeit zur gänzlichen Vollendung des Innern zu bieten. Und in dieser Zeit der Vorbereitung zerstörte ein verheerender Brand am 12. August 1881 das stolze Gebäude, die Freude eines Volkes, die Erfüllung vieljähriger Hoffnung. Aufs neue galt es zu ringen, zu streben, zu sammeln und wieder aufzubauen, was zu Grunde gegangen war. Binnen wenigen Wochen war mit freiwilligen Beiträgen die Summe von einer Million erreicht; das Allerhöchste Kaiserhaus und das Land, auch Angehörige des deutsch-böhmischen Volksstammes steuerten bei, und bald erhob sich, nach neuen Plänen des Professors I. Schulz, das noch erweiterte Haus, in welchem auch das Juterimstheater aufging. Die Eisenconstrnction der Bühne und die elektrische Installation kennzeichneten das Theater als eines der modernsten Theatergebäude Europa's. Am 25. März 1883 trat der vom Consortinm zum artistischen Leiter erwählte Schriftsteller und vielbewährte Theaterfachmann F. A. Subert sein bedeutungsvolles Amt an, diesem Manne dankt das junge Institut mehr als ein Deeennium des künstlerischen Aufschwungs, der Blüte und Entfaltung. Mit Beihilfe des Landes wurde die Aus- stattung des Hauses mit Decorationen und Costümen vervollkommnet, das Künstler- personal aller Zweige zu einem imposanten Körper verstärkt. So trat das neue Theater, noch verschönt, noch stattlicher, am 18. November 1883 ins volle Leben. Die ersten Künstler der Nation, die Bildhauer Myslbek, Schuirch und Wagner, die Maler BroM, Hynais, Liebscher, Zenlsek, Aleö, Tulka und Andere hatten mitgewirkt, dem Gebäude kostbaren künstlerischen Schmuck zu geben; die kaiserlichen Appartements der Hofloge übertrafen an Prunk und Pracht alles bisher Dagewesene. Die Summe von 1,500.000 fl. hatte der Wiederaufbau in Anspruch genommen, 3,300.000 fl. aber waren — das abgebrannte Haus mit berücksichtigt — der Verwirklichung einer Idee geopfert worden, welche noch dreißig Jahre vorher als Utopie betrachtet worden war. An dem Eröffnungstage fand mittags eine Festakademie, abends Festoper („Libnsa") statt. Der ganze eechoslavische Volksstamm nahm Theil an der Festesfreude; die von Director Snbert angeregten Theaterzüge brachten nachgerade das ganze Volk nach Prag und der Huldigungen für die nationale Muse in ihrem so reichen und glänzenden Tempel war kein Ende. Am 25. November begrüßte das jubelnde Volk Ihre kaiserlichen und königlichen Hoheiten den Kronprinzen Erzherzog Rndols uud die Kronprinzessin Erzherzogin Stephanie in diesem Hause. Groß waren die Anforderungen an die künstlerische Leistungskraft des Volks- stammes, nm das glanzvolle Haus auch mit würdigen Prodnetionen zu beleben, aber die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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