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Romanische Architektur.
as denkwürdige Jahr 874, in welchem der heilige Method zu Velehrad
den Herzog Borivoj taufte, ist zugleich das Geburtsjahr der Architektur
Böhmens, deren Geschichte das erste Jahrtausend bereits überschritten
hat. Die heidnischen Götter flohen vor den goldenen Sonnenstrahlen
des Evangeliums aus deu dunklen Hainen, in denen sie wohnten, und
der neugetaufte Christ baute seinem Heiland einen Steintempel. Das Gotteshaus ist die
Wiege der monumentalen Baukunst. Die Kirche, die Trägerin alter Cultur, hat für ihre
monnmentalen Schöpfungen ihren eigenen Stil erfunden. Die romanische Baukunst, die mit
der Annahme des Christenthums wie überall, so auch in Böhmen ihren Einzug hielt, ist
eiu Kind der katholischen Kirche. Die alten romanischen Kirchen Böhmens sind demnach die
an der Heerstraße der Civilisation stehenden Marksteine, sie sind monumentale Geschichts-
nrkuuden, welche Herrscher und Große des Landes, Prager Bischöfe und ihre Geistlichkeit,
Klöster und Äbte, Pfarrgemeinden und edle Männer und Frauen in ihrer religiösen
Begeisterung geschrieben haben. Wenn auch die kargen Geschichtsquellen verhältnißmäßig
nur wenige derselben namentlich anführen, bilden diese verbürgten historischen Berichte
über datirte Kirchen dennoch feste Contoureu des Rahmens, in welchen die weit über-
wiegende Zahl der nicht datirten Denkmale dem Gesetz der architektonischen Verwandtschaft
Böhmen. 13
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (2), Band 15
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (2)
- Band
- 15
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.07 x 22.35 cm
- Seiten
- 708
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch