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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 199 -
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199 geringeren Mitteln erreichbar war. Diese vereinfachte Bauform fand naturgemäß eine große Verbreitung, nmsomehr als die von der heiligen Ludmila auf der Burg Tetin errichtete St. Katharinenkirche als Urtypns galt. Kirchen dieser Abart theils mit, theils ohne Thurm, z. V. Bubua, Podol, Brezi, Trhovä Zahrädka und viele andere, theils mit demselben z. B. Krten, Hovorovitz, Kositz, Kunitz und andere sind sehr zahlreich über das ganze Land vertheilt. Die frühromauische Architektnr begnügte sich aber auch mit dieseu beiden normal- mäßigen Stilarten uicht, sondern führte außer der Apsis und dem quadratischen Altarraume uoch den polygonalen Chor ein, welchen unter anderen die Kirchen in Brüdek, Psäre, Chrenovitz und Svärov zeigen. Neben den in so reicher Mannigfaltigkeit gestalteten einschiffigen Burg- und Land- kircheu erscheint aber gleich an der Schwelle der böhmischen Kunstgeschichte auch die dreischiffige Bafiliea als ein Herold der Architektur im großen Stil. Der Vater des heiligen Wenzel, Herzog Vratislav, gründete nämlich gleich im Beginn des X. Jahr- hunderts, um das Jahr 913, auf der Prager Burg ein dem heiligen Georg geweihtes Gotteshaus, welches als eine der Hauptkirchen des Landes in den böhmischen Geschichts- quellen ausdrücklich Basiliea genannt wird. In der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts errichtete Boleslav II. im Jahre 970 iu unmittelbarer Nähe Prags eine zweite, klein angelegte Basiliea, die St. Wenzelskirche in Prosik. Seit der Taufe Borivojs sind demnach kaum hundert Jahre verflossen, nnd das Land war schou vor der Errichtung des Bischofsstuhls von Prag mit Gottes- häusern übersäet. Die zahlreichen Kirchen sind die Siegeszeichen des Christenthums über das Heidenthum, monumentale Denkmale des Glaubenseifers, womit das böhmische Volk das durch die Schüler der Slavenapostel in der Muttersprache verkündete Evan- gelium annahm. Bei dieser großen Verbreitung des christlichen Glaubens bedurfte die neue Herde dringend eines eigenen Hirten, der ihr auch durch die Fürsorge Boleslavs des Frommen vom päpstlichen Stuhle gegeben wurde. Das Prager Bisthum ist im Jahre 973 errichtet worden. Die Vermittlerin und Überbringerin der päpstlichen Bulle, Mlada, die Schwester des Herzogs, welche in Rom den Schleier genommen hatte, kehrte mit Genehmigung des Papstes als Äbtissin zurück und gründete in demselben Jahre an der ihr zugewiesenen St. Georgskirche mit Hilfe des fürstlichen Bruders das erste Nonnenkloster Böhmens nach der Regel des heiligen Benedikt, dem 20 Jahre später das erste Kloster der Benediktinermönche nachfolgte, welche der zweite Bischof von Prag, der heilige Adalbert, aus Rom mitgebracht hatte und für die er unter der Mitwirkung desselben Herzogs das Kloster Brevnov stiftete, dessen anfangs aller Wahrscheinlichkeit nach klein angelegte Kirche einer größeren, zu Ehren des heiligen Stifters im Jahre 1045
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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