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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
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200 erbailte» Basiliea weichen mußte. So hatten Prag und Rom dem Lande den Benediktiner- orden geschenkt, der noch in den letzten Lebenstagen Boleslav des Frommen durch die Grüuduug des Klosters Ostrov auf einer an der Mündung der Säzava gelegenen Moldan-Jnsel einen neuen Sitz erwarb. Die Benediktiner des lateinischen Ritus wurden bald darauf durch eine weitere, im Sinne der Tradition des heiligen Method gestiftete Mönchseolonie vermehrt. Der in der cyrillischen Schrift vollkommen unterrichtete heilige Prokop gründete unter Beihilfe des Herzogs Udalrich und dessen Sohnes Bretislav I. um das Jahr 1032 das reizend gelegene Sazavakloster mit einer herrlichen, der heiligen Jungfrau Maria und dem heiligen Johannes dem Täufer geweihten Basiliea. Die seit dem IX. Jahrhundert in Böhmen eingeführte slavische Liturgie, welche neben dem lateinischen Ritus weiter bestaud, fand hier ihre Pflegestätte und die ältesten Geschichts- quellen rühmen das Kloster als Sitz der bildenden Künste, welche zur besouderen Blüte unter dem genialen Abt Bozetech gelangten, der selbst als ausübender Künstler anziehend zu malen, den Stein und das Holz Plastisch zu bearbeiten und in Bein zu drechseln verstand. Als berühmter Architekt hat derselbe zu Ende dieses Jahrhunderts unter Beihilfe des Königs Vratislav I. sein Kloster mit allem Schmuck versehen, auch unternahm er eiueu großartigen Erweiterungsbau der Kirche, welche er mit Glocken, Kreuzen und Paramenten glänzend ausstattete. Zu der Aureole der Heiligkeit, welche den Stifter und ersten Abt Prokop bald nach seinem Tode zu Theil ward, gesellte sich nun infolge der Kunstthätigkeit Bozetechs der Strahlenkranz des Ruhmes, dessen Glanz das den: heimatlichen Boden entsprossene Slavenkloster umgab und dem für die Culturentwicklung so bedeutsamen Benediktinerorden zwei weitere Pflanzstätten zuführte, das vom König Vratislav I. im Jahre 1085 zu Ehren des heiligen Laurentius gestiftete und von Mönchen aus Monte Cassino bezogene Kloster Opatovitz und das unter Bretislav ll. gegründete Benediktiner- stift zu Leitomischl. Derselbe Gedanke, der die Mönche zu Klosterfamilien zusammenführte, veranlaßte auch die Weltgeistlichkeit zur gemeinsamen Lebensweise in Collegiatkapiteln, welche gleichzeitig mit den Klosterstiftungen in Böhmen entstanden. Bretislav I. gründete als Sühne für die in Polen begangenen Unzukömmlichkeiten das Collegiatstift in der Burg Al t -Bunzlan uud die dazu gehörige St. Wenzelskirche, welche Bischof Severus im Jahre 1045 eousecrirte, Spytihnev II. die Propstei mit der St. Stefanskirche in Leitmeritz um das Jahr 1057, sowie die neue Bischofskathedrale in der Prager Burg im Jahre 1060, welche sein Nachfolger vollendete, der auch die Collegiatkirche zu Peter uud P a u l auf der Burg Vysehrad um das Jahr 1070 erbaute. Da die rituellen Bedürfnisse bezüglich des Chordienstes bei Klöstern und Collegiat- kapiteln ähnlich lagen, gestaltete sich die Planbildung der Kircheil und Wohnungsanlagen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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