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in gleicher Weise hier wie dort. Die Grundrißbildung der dreischiffigen Basiliken
war in ganz einfacher Art angelegt worden. Schmucklose quadratische Pseiler theilten das
Gebäude in zwei niedrige, mit einfachen Kreuzgewölben überspannte Seitenschiffe und eiu
mit einer flachen Decke versehenes Hochschiff mit einer gegen Osten gelegenen Krypta,
deren halbkreisförmiger Schluß als Apfis emporstieg. In der Regel waren anch die
beiden Seitenschiffe durch kleinere Apsiden geschlossen. Die St. Veitsbasilica wurde dagegen
als Kathedralkirche durch eiue zwei chorige Anlage ausgezeichnet. Einige von den
Die St. Nikolauskapelle in Vinec bei Jungbunzlau.
augeführten Kirchen hatten zweithürmige Fanden an der Westfronte, bei anderen waren
aber die Glockenthürme seitwärts angebracht. An eine der Langseiten des Gotteshauses
lehnte sich der Kreuzgang mit den nothwendigen Räumlichkeiten der Clansnr an, weiterhin
standen die Wirthschaftsgebäude und andere Baulichkeiten.
Überblickt man den Entwicklungsgang der romanischen Architektur seit der Erbauung
der ersten Kirche Böhmens auf der Burg Levy Hradee bis zu der zweichorigeu, großartig
angelegten St. Veitskathedrale, so gewinnt man die Überzeugung, daß der Entwicklungs-
proceß dieses monumentalen und bedeutendsten Kunstzweiges naturgemäß in aussteigender
Reihe vom Kleinen zum Großen aus sich selbst, das heißt aus den jedesmaligen besonderen
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (2), Band 15
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (2)
- Band
- 15
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.07 x 22.35 cm
- Seiten
- 708
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch