Seite - 319 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

319 bedurften und erfuhren infolge dessen eine inimer größere Vervollkommnung, bis schließlich der regere Verkehr dem Eindringen westeuropäischer Befestigungskunst bedeutenden Vorschub leistete. Könige, Clerns und Adel bauten nun jene kühnen und festen Burgen, die noch heute unsere Bewunderung erregen. Diese selsenfesten, den Stürmen der Zeit trotzenden Bauten waren sonst Festung und Wohnung zugleich, ersteres mehr, letzteres weniger, da persönliche Sicherheit mehr galt als Bequemlichkeit. Mit der Zeit wurden diese Bauten, St. Clemens bei Beneschau. deren Besitzer mitunter dem ganzen Lande trotzten, auch weitläufiger uud durch Zubaute» wohnlicher, immerhin aber war das Wohnen in denselben theils wegen der hohen Lage, theils wegen ihrer Abgeschlossenheit unbequem und im Vergleich mit der Bequemlichkeit der städtischen Wohnungen beschwerlich. Als sodann der Gebrauch des Schießpulvers die militärischen Verhältnisse gründlich umänderte und die Omnipotenz des Staates, der nun allein uud selbst für die Sicherheit feiuer Angehörige» zu sorgen hatte, sich entwickelte, da verließ der Adel seine bisherigen hochgelegenen Sitze nnd vertanschte sie mit neuen, in der Ebene gebanten und geräumigen Schlösser«. Dieser Proceß dauerte jedoch hundert Jahre, ehe er zu seiner Vollendung gelangte. Mit den trotzigen Wohnungen