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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 445 -
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445 und vollständig erhalten ist die Monstranz von Malesch, welche aus dem vom Jahre 1503 herrührende« Nachlaß der Anua Sefränek von Poutuov, eiuer Pilseuer Bürgerin, her- gestellt wurde. Nebeil den Monstranzen gehören in die Zeit der Jagellonen auch zahlreiche Kelche, bei denen ebenfalls die gothische Form noch lange in das XVI. Jahrhundert hinein erhalten bleibt. Noch in der ersten Hälfte des XVIl. Jahrhunderts habe» die Kircheugesäße hier und da Formen des gothischen Stils, welcher überhaupt in Böhmen das Gebiet der kirchlichen Kunst am spätesten verläßt. Mit Ausnahme der Kirchengefäße hat sich von heimischen Goldschmiedarbeiten der jagellonischen, ja der ganzen folgenden Zeit bis auf Rudolf II. beinahe nichts erhalten. Auf dem Gebiete der profanen Goldschmiedekunst hat die Zeit die größten Verluste mit sich gebracht. Ein interessantes Inventar in der Lobkowitz'schen Bibliothek zn Randnitz hat wenigstens ein Bild dessen erhalten, womit bei großen Gastmahlen der Tisch eines böhmischen Edelmanns prangte. Nnr ein Gebiet hinterließ zahlreichere Denkmäler, das Gebiet der Graveurkuust, die ein Zweig der Goldschmiedekunst war. Die Genossenschafts- ordnung aus dem Jahre 1478 nennt unter den Meisterstücken, die ein dieser Kunst sich widmender Adept ausführen mußte: ein Siegel, darauf einen Schild und Helm, einen Kelch nud das Einsetzen von Steinen. In die Jagellonenzeit fallen auch die Anfänge der Medailleurkunst in Böhmen, welche zuerst bei den neu erstandeneu Bergwerken von Joachimsthal gepflegt wurde. Die dort entstandenen Silbermedaillen, welche zumeist biblische Scenen enthalten und an die in ihrem Charakter ähnlichen sächsischen Prodncte erinnern, sind von religiösem Geiste angehaucht; als Urheber treten die Joachimsthaler Stempelgraveure Ulrich Gebhart, Peter Tunkherr, Nikolaus Milic auf. Dazu geselle» sich in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhunderts zahlreiche Porträtmedaillen, die in Prag und Kattenberg von dortigen Goldschmieden uud Stempelgraveureu verfertigt wurden, unter welchen besonders Ludwig Neufarrer und Michael Hohenauer in Prag unter Ferdinand I. und Georg der Ältere von Rasnä in Kuttenberg (gestorben 1595), ein berühmter Goldschmied uud Graveur, und der Goldarbeiter Samuel von Bndweis, der für den Herrn von Rosenberg arbeitete, zu nennen sind. Porträtmedaillen nnd Denkmünzen erfreuten sich auch ferner einer großen Beliebtheit, namentlich zur Zeit Rudolfs II., unter welchem anf diesem Gebiete in Prag der berühmte Florentiner Antonio Abondio thätig war. Während für diese Gegenstände ihr edler Stoss verhängnißvoll wurde, entgingen Arbeiten aus miuderwerthigem Metall in größerem Maße dem Verderben. Für diese Zweige war das XV. und XVI. Jahrhundert eiue Zeit der Blüte. Arbeite« aus Ziu», Messing, Bronze, Glockenguß sind sehr verbreitet, und da das Land selbst namentlich Zinn in großer Menge lieferte, so wnrde seine Benützung allgemein. Die Kirchen füllten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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