Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Kronprinzenwerk
deutsch
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 458 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 458 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

Bild der Seite - 458 -

Bild der Seite - 458 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

Text der Seite - 458 -

458 gebracht und die erste Hälfte des XVIII. Jahrhunderts fügt neue Werke hinzu, aus viereckigen und runden Eisenstangen zusammengesetzte Gitter, mit Zierrosetten beschlagene Thore, Schlösser von riesigen Dimensionen, geschmiedet und gravirt. Eine große Zahl der Schlosserarbeiten, welche die Dinzenhoser'schen Werke zieren, trägt auch das Merkmal seines Geistes, so die Schlosserarbeiten zum heiligen Nikolaus in der Altstadt, bei St. Thomas auf der Kleinseite, St. Karl Borromäns in der Neustadt und sonst noch häufig. Aber schon zu. Ende des XVIII. Jahrhunderts sinkt die Kunstschlosserei, indem einerseits das Schmiedeeisen vom Gußeisen verdrängt wird, anderseits auch Messing und Bronze-Arbeiten, die zu Anfang unseres Jahrhunderts beliebt waren, über das bis jetzt dominirende Eisen die Oberhand erlangten. Und wie dieser Zweig der Kunst, so sinken anch andere Knnstzweige zumeist zu Fabriksarbeiten herab. Die böhmischen Glashütten behaupten ihre technischen Errungenschaften und ihren Markt, aber die Formen werden geschmacklos; die Fayence-Fabriken in Prag und Teinitz gehen, kaum ins Leben gerufen, wieder eiu und es entwickelt sich allmälig die Porzellanfabrikation, welche eine größere Lebensfähigkeit in sich trug. Die Gründung der gegenwärtig zur hohen Vollendung gediehenen Etablissements in dem ehemaligen Elbogner Kreise, in Elbogen, Schlackenwald, Pirkenhammer, Altrohlau, Dalwitz, u. a. m., jene der gräflich Thnn'schen Fabrik zu Klösterle im Saatzer Kreise fällt bereits in den Schluß des XVIII. und in die erste Hälfte des XIX. Jahrhunderts. Die Bauthätigkeit der Vierziger- und Fünfziger-Jahre, welche zum großen Theile die Pfade der alten Stile einschlug, kam wenigstens manchen Industriezweigen zustatten. Doch aus deuKünstlerkreiseu kommt selten Jemand den Bedürfnissen der Industrie entgegen. Einen für jene Zeit seltenen Sinn für die Kunstindustrie zeigt Joseph Maues, der zuerst in seinem aus romanischen und volksthümlichen Motiven abgeleiteten Ornamente eine strenge Stilisirung berücksichtigt, wie wir sie überhaupt an den Entwürfen, die er der Kunst- industrie bot, bemerken. Aber alle diese und ähnliche Erscheinungen der Fünfziger- nnd Sechziger-Jahre sind mehr individuell und dringen nicht durch. Unterdessen machte sich zur selben Zeit, als in London unter dem Namen l'Iis Viennu Museum die letzten Reste der Rndolsinischen Sammlungen, die einst (im Jahre 1782) auf dem Licitationswege der Buchdrucker Johann Schönfeld erworben hatte, verkauft wurden, die Parole immer mehr geltend, man solle die Denkmäler des Kunstgewerbes erhalten und sie als Vorbilder für die moderne Industrie benützen. Bald nachdem das österreichische Museum in Wien gegründet war, dachte man daran, ein Kunstgewerbe- museum in Prag zu gründen, was jedoch erst im Jahre 1885 geschah, und im Jahre 1868 wurde von der Präger Handelskammer im Verein mit dem österreichischen Museum die
zurück zum  Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild