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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 464 -
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464 Ehedem, wo Böhmen noch schwach bevölkert war, haben die weit größeren Wald- flächen und die zahlreichen Teiche das Klima des Landes in einer die Feuchtigkeit fördernden Weise beeinflußt; mit der Zunahme der Volksdichtigkeit wurden aber die Waldregionen immer geringer, und als die Reihe auch au die Teiche kam, von welchen man eine große Zahl in Äcker und Wiesen umwandelte, wurde das Klima allmälig ein ziemlich trockenes, so daß gegenwärtig insbesondere das Centrum Böhmens, die Region um die Landeshaupt- stadt herum, zu den mindest feuchten Gebieten Europa's gehört. Im Ganzen sind, was Feuchtigkeit betrifft, sämmtliche Gebirgsgegenden, wenn auch an Humus nicht reich, doch reicher an Feuchtigkeit, da sie zumeist von ausgedehnten Wäldern bedeckt sind; im Innern des Landes, das von Flüssen und Bächen nicht allzu reichlich durchzogen ist, mangelt es vielfach an Feuchtigkeit, und es ist nur dem Reichthum an angehäuftem Humus zu danken, daß die zumeist von Äckern und Wiesen gebildeten Flächen eine für den Getreide-, für Hackfrucht- und Fntterban genügende Feuchtigkeits- menge aufweisen. In neuerer Zeit, wo infolge geregelter Forstwirthschaft die Wald- flächen, und wegen besserer Fischpreise die Teichwirthschaft wieder an Ausdehnung gewinnt, ist Hoffnung vorhanden, daß auch die Feuchtigkeitsverhältnisse Böhmens im Innern des Landes sich bessern werden. Eigenthümlich verhält es sich in Böhmen mit der Wärmeverthei lung. Hier ist, wie bereits erwähnt, im Gegensatze zu den meisten Ländern Europa's der Süden der kältere, der Norden der wärmere Theil; der Norden wird durch die hohen Grenzgebirge vor rauhen Nord-, Nordost- und Nordwestwinden geschützt, welche dagegen über das Innere des Landes, sowie nach Süden ungehindert streichen und die Temperatur dieser Landes- theile herabdrnckeu. Während in dem Bergland der Waldbau vorherrscht, daneben Wiesen, und nur iu geringerem Maße Äcker vorhanden sind, seheil wir im Flachland den Ackerbau vorherrschend, die Wiese daneben nnr in den Niederungen, im übrigen aber ziemlich spärlich, mitunter gar nicht vertreten, den Wald aber nur dort, wo der Boden für den Anbau von Wirthschafts- gewächsen ungeeignet, blos der Holzproductiou zusagt, oder wo es Anhöhen gibt, deren Benützung zur Waldcultur einträglicher und aus klimatischen Rücksichten vortheilhafter ist als zum mühevollen und nur wenig lohnenden Ackerbau. Von den 5,837.603, somit nahezu sechs Millionen Einwohnern des Königreiches (die Einwohnerzahl betrug 1796: 2,997.824, hat sich somit seither verdoppelt) beschäftigt sich ungefähr ein Drittel mit dem Landbau. Der Grundbesitz ist iu Böhmen zu einem Drittel laudtäslich (33 99 Procent) und zu zwei Dritteln nicht landtäslich (66 01 Procent). Ungefähr dasselbe Verhältniß besteht in Bezug auf den Unterschied zwischen Groß- und Kleingrundbesitz. Von jenem gibt
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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