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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 470 -
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470 als werthvollstes Pferdefutter verwendet, sondern war vormals auch nicht ohne Bedeutung als Nahrungsmittel für Menschen, und heute noch ist die aus seinem Korn bereitete Grütze als kräftige Nahrung für Kinder beliebt. Obzwar er gleich der Gerste eine Sommerfrucht ist, so ist seine Vegetationsdauer doch etwas länger, und es geschieht daher im Gebirge nicht selten, daß die reife Hafersaat im Herbst verschneit und die Frucht erst im nächsten Frühjahr geerntet werden kann. Das Stroh wird wohl auch als Futter verwendet, ist jedoch minder nahrhaft als das Gerstenstroh. Mit neueren Hafersorten werden zahlreiche Anbauversuche gemacht, um zu ergründen, ob nicht schottische, Kamtschatka- oder australische und dergleichen Hafervarietäten bessere Erträge liefern; es ist aber dadurch dem einheimischen Rispenhafer bisher der Boden noch nicht ernstlich streitig gemacht worden. Zu den Halmgewächsen Böhmens ist auch die Hirse (k^nicum miliseeum) zu zählen, deren Samen zu einem beliebten Gericht, dem Hirsebrei Verwenduug findet. Sie wird mehr im Nordosten als in den übrigen Theilen des Landes angebaut und liefert nebst dem schmackhaften Korn für den Menschen ein nahrhaftes Stroh für das Vieh. Anch der M a i s oder türkische Weizen Nais) muß heute zu den Halmgewächsen Böhmens gezählt werden, und zwar als eine der modernen Pflanzen, die, aus wärmerem Klima stammend, hier eingebürgert wurden. Es steht jedoch dem Mais in Böhmen die für das vollkommene Gedeihen und Ausreifen seiner Körner erforderliche Wärmemenge nicht jeden Sommer zur Verfügung, und deshalb ist auch seine Cultur als Saatfrucht von sehr geringer Bedeutung. Dagegen wird er als Grünmais mit Vorliebe gebaut, denn manche Sorten, wie der „Pferdezahn" n. a. entwickeln so reiche, große und saftige Blätter und Halme, daß sie ein köstliches Futter (insbesondere für Melkkühe) abgeben, weshalb heute der Anbau von Mais als Futtergewächs ein sehr verbreiteter ist. Hülsenfrüchte. Seit uudeuklicheu Zeiten gehören einige Hülfenpflanzen zu deu in Böhmen allgemein verbreiteten Wirthschaftspflanzen, während andere erst in neuerer Zeit in die Feldwirthschaft Eingang gefunden haben und bis heute nur in geringer Ausdehnung angebaut werden. Es sind vorzugsweise die Erbse (l'isum sativum und arvense) und die Liuse (krvum Isns) die längst einheimisch gewordenen Hülsengewächse. Beide, beliebt als die nahrhaftesten Körnerfrüchte, sind ziemlich stark verbreitet, indem sie zusammen auf etwa 30.000 Hektar Acker, neuester Zeit etwas weniger, angebaut werden, woran zunächst jene Gegenden betheiligt sind, die vorzügliche Kochwaare liefern, wie insbesondere die dnrchnhre kalkreichen Böden hervorragenden silurischen und Kreideformationsgebiete, die einen großen Theil von Mittel- und Westböhmen bedecken. Das Stroh dieser beiden Pflanzen ist hochgeschätzt als Dörrfutter, das uahezu gutem Wiefeuheu gleichkommt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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