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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 471 -
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471 An diese vorzugsweise zu menschlichem Genuß dienenden Hülsenfrüchte reiht sich auch noch eine der Familie nach ihnen nicht ähnliche Körnerfrucht, der Buchweizen (k'olxAvrnim fnFop^rum und tartarieum), welcher durch seinen raschen Wuchs und kurze Vegetationsdauer zur Stoppelfrucht geeignet und dessen Frucht nicht allein als Menschennahrung beliebt geworden ist, sondern auch, sowie die Hülsenfrüchte, ein geschätztes Stroh als Futter gewährt. Dauebeu ist seine honigreiche Blüte eine gute Weide für Bienen, und es wird hier und da Buchweizen hauptsächlich als Bienenfutter angebaut. Von den im Feldbau minder verbreiteten, vermöge ihrer Nahrhaftigkeit aber beliebten Hülsenfrüchten ist die Bohne, auch Fisole genannt (?kaseolus nanus) zu erwähnen, deren Frucht in gekochtem, in gesäuertem und wohl auch in gemahlenem Zustande genossen wird und die hier und da aus der ehemaligen Gartenpflanze ein Feldgewächs geworden ist. Daneben gibt es aber in neuerer Zeit auch Hülsenfrüchte, deren Samen ausschließlich als kräftiges Viehfutter Verwendung findet, und da nimmt den ersten Platz die Wicke (Vicia sativa), die jüngere Stelle die Acker- uud Pferdebohne (Vieia fuba) uud die jüngste die Lupine in ihren drei Arten (1.upmus luteus, aldus und anxustikolius) ein. Während die Wicke bei uns längst schon als Pserdekraftfutter bekannt ist und selbst in Volksliedern besungen wird, sind die Bohnen im Feldbau Ein- dringlinge neuerer Zeit und werden als solche zumeist auf Großgütern angebant. Die Lupine aber fängt erst an, sich Bahn zu brechen, dürfte aber vermöge ihrer neuesteus entdeckten Eigenthümlichkeit, den Boden mit ihren Wnrzelknöllchen an Stickstoff zu bereichern, recht bald anch dort Freunde finden, wo man bisher von ihr die Meinung hegt, daß sie sich nur für ärmliche Sandböden empfiehlt. Dieses, nicht nur den Lupinen, sondern allen Hülsenpflanzen innewohnende Vermögen eröffnet diesen Blattgewächsen eine neue Zukunft in Böhmen, so daß man vermuthen darf, daß sie an Verbreitung in der Landwirthschaft gewinnen werden. Futterpflanzen. Eine hohe Bedeutung für den böhmischen Landwirth haben jene Futtergewächse, deren Anbau auf Äckern erst im vorigen Jahrhundert angeregt, nunmehr derart verbreitet ist, daß selbst auf dem kleinsten Grundbesitz in den ärmsten Landestheilen Einiges davon anzutreffen ist. Es sind vorwiegend Kleearten und kleeartige Pflanzen, die heutzutage an 10 Procent der gesammten Feldarea in Anspruch nehmen. Darunter findet man die verschiedenen Arten des Klee's (1'rilolium), zumeist Roth- uud Weißklee, in die Fruchtfolgen der Wechselwirthschaft als wohlthätige Blattpflanzen ein- gereiht, während deren Verwandte, der Luzernklee und der Esparsetteklee (Onobr^ekis), ihrer laugen Lebensdauer nach sich für Fruchtfolgen mit alljährigem Wechsel zwar uicht eignen, dagegen auf besoudereu Ackerparcclleu, sogenannten Futter- schlägen, überall anzutreffen sind und sich vermöge ihres Blattreichthums uud dem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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