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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 495 -
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495 Gesinde nicht verhalten dürfe, mehr als zweimal in der Woche Fische zu essen, ja sogar, daß dieses Gebot sich auf den Lachs bezogen habe. Heutzutage gehört der häusigste Teich- fisch, der Karpfen, nicht zur ständigen Kost für Gesinde, sondern zählt zu den beliebten Speisen Wohlhabeuder, die dafür bis 30 Procent mehr zahlen als für Rindfleisch. Was aber den Lachs betrifft, so erreicht dessen Preis die sechs- bis siebenfache Höhe der Rindfleischpreise. Solche Preise hat es allerdings nicht zu allen Zeiten gegeben; in früheren Jahr- hunderten, wo die Bevölkerung Böhmens nur ein Drittel, ein Viertel, zu Zeiteu sogar uur ein Fünftel ihrer gegenwärtigen Höhe betrug, und wo wegen Mangels an Eisenbahnen die Versendung von Fischen nur eine sehr beschränkte war, konnten Fische leicht zur häufigsten Kost der gesammten Bevölkerung gehören und dazu auch hingereicht haben. Seither aber hat die Einwohnerzahl stetig zugenommen, dagegen jene der Teiche stark abgenommen, da ihre Flächen zn Wiesen nnd Äckern umzuwandeln, für einträglicher befunden wurde. Erst in neuerer Zeit gestaltet sich das Schicksal der Teiche anders, und zwar entschieden günstiger, denn während zu Anfang dieses Jahrhunderts in den Teich- gebieten des südlichen Böhmens für 100 Kilogramm Fische 7'/» Gulden österreichischer Währung gezahlt wurden, stieg der Preis seither unaufhaltsam bis auf 52'/- bis 60 Gulden, an einzelnen Orten sogar bis 70 und 80 Gulden, somit über das Zehnfache des Preises vor hundert Jahren. Dies hatte zur Folge, daß gegenwärtig nicht nnr die Erhaltung der bestehenden Teiche, sondern eine Wiederaufnahme der aufgelassenen und Anlage ganz neuer Fischteiche zu den einträglichen Anlagen gezählt werden kann, auf die insbesondere im Süden Böhmens, obenan auf dem ausgedehnten Grundbesitz des Fürsten Schwarzen- berg, viel Sorgfalt verwendet wird. Zur Hebung der Fischzucht trage» aber uicht nur die günstigeren Preise bei, sondern auch die namhaften Fortschritte in der Ernährung der Fische. Insbesondere der Karpfen, der Hauptbewohner nnserer Teiche, wird nun rationeller ernährt, zumal seit Director Susta zn Wittingau die zweckdienlichste Nahrnug des Karpfens, der früher allgemein nur für eiueu Pflanzenfresser galt, in der aus den Zersetznngsprodncten entstehenden niederen Thierwelt erkannte. Die Gesammtärea der Fischteiche in Böhmen wird mit etwa 10 Quadratmeilen veranschlagt nnd hat der Süden Böhmens nicht nur die meisten, sondern auch die größten Teiche. Die Herrschaft Wittingau allein besitzt 626 Teiche im Gesammtausmaße von 8317 Hektar; Neuhaus hat 98 Teiche von 1273 Hektar Gesammtfläche. Die größten Teiche Böhmens sind der Rosenberger mit 490Hektar, der Holeusky mit 245 Hektar und der Sve t mit 201 Hektar Fläche, sämmtlich im Süden des Landes. Der Ertrag der Teichsischzncht ist je nach der Güte des Bodens und der Zuflußwässer ein verschiedener;
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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