Seite - 497 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15

497 Die moderne Bienenzucht ist in Böhmen vorzugsweise durch das rastlose Bemühen eines Psarres, Öttl, emporgekommen, welcher durch belehrende Worte und Schriften, sowie durch eigenes Beispiel alte Vorurtheile zu beseitigen und die große Nützlichkeit der Bienenzucht darzuthun bestrebt war; ihm sind die au Stelle der alten aus- gehöhlten Baumstämme getreteuen Strohstöcke zu verdanken. Anch Dzier- zons Methoden, nach denen die Arbeiten der Bienen jederzeit beob- achtet und nach Bedarf und Wunsch geregelt werden können, haben in Böhmen vielfach Auf- nahme gefuudeu. Gegenwärtig besteht im Lande eine stattliche Anzahl landwirthschast- licher Fachschulen, und es wird an jeder der- selben auch der Bienen- zucht Aufmerksamkeit ge- schenkt; an allen Volks- schulen werden die Schüler über die große Nützlichkeit der Biene unterrichtet, so daß die ländliche Jngend immer mehr für die Hebung der Honig- und Wachsprodnetion gewonnen und eingenommen wird, was nicht allzu schwer fällt, da es nachweisbar ist, daß ein Bienenstock bis 8 Gulden Reinertrag jährlich abzuwerfen vermag. Im Jahre 1869 zählte man im Lande 140.892 Bienenstöcke; ungefähr zehn Jahre später (188(1) wurde deren Höhe schon mit 175.868 angegeben und die Prvdnction Böhmen. 32 Böhmischer Bienenstock.