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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 498 -
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498 ergab 7382 Metercentner Honig und Wachs. Fünf Jahre später (1885) betrug dieselbe bereits 12.179 Metercentner. Gegenwärtig verbreitet außer dem „Central-Landeszuchtvercin" auch noch eine ansehnliche Reihe kleinerer böhmischer und deutscher Kreis- und Bezirksvereine die Kenntniß der rationellen Bienenzucht; in jeder landwirthschaftlichen Ausstellung, sie mag groß oder klein sein, sieht und bewundert man die erfreulichen Erfolge sowohl , der böhmischen als auch der deutschen Freunde der Bienenzucht. Der Fortschritt, der stetig stattfindet, wird neuester Zeit auch durch Verbreitung italienischer Bienen und Acelimatisirung derselben gefördert. Seidenraupenzucht. Obgleich Böhmen die Bedingungen des Gedeihens der Seideproduction nicht entbehrt, so hat doch die einheimische Erzeugung bisher nur einen verhältnißmäßig geringen Antheil an der Beschäftigung der Landbevölkerung. Das ist der Fall, trotzdem schon vor mehr als dritthalbhundert Jahren (1627) Albrecht von Waldstein Maulbeerbäume anzupflanzen und Seidenraupen zu cultivireu angeordnet hat und auch unter Kaiserin Maria Theresia auf einigen Herrschaften Böhmens ausgedehnte Maulbeerbaum-Pflanzungen stattgefunden haben, sonach das Geschäft als ein im Lande längst bekanntes angesehen werden kann. In der nächsten Umgebung Prags, dort wo sich gegenwärtig der Stadtpark ausdehnt, bestand noch nm die Mitte dieses Jahrhunderts eine schon 1749 von Italienern begründete Anlage von Maulbeerbäume», welche lange Jahre hindurch das Futter für Seidenraupen zu liefern hatten und in letzter Zeit vom Kaufmann Rangheri mit großer Vorliebe gepflegt wurden. Die Ursache des sporadisch zwar vorkommenden, im Ganzen aber geringen Betriebes der Seidenraupenzucht muß in dem Umstände gesucht werden, daß sich Klima und Boden in Böhmen jeder Art von Nutzbäumen günstiger erweisen als dem Maulbeerbaum. Trotzdem hat auch Böhmen seine Freunde des Seidenbaues und seit Jahren einen an Mitgliederzahl keineswegs geringfügigen „Seidenbauverein für das Königreich Böhmen". Dieser trachtet durch Aneifernng zum Anpflanzen von Maulbeerbäumen und durch Vertheiluug von Grains (Seidenraupeneiern) die Zucht der Raupe volksthümlich zu machen und in dieser Richtung insbesondere auf die Jugend der Volksschule ein- zuwirken, in welchem Bestreben ihm manche Volksschullehrer bereitwillig entgegenkommen. Durch diese Bemühungen wurde bewirkt, daß Maulbeerbäume, die in jeder Gegend des Landes fortkommen,iu einer Anzahl von etwa 300.000 Stück angepflanzt sind und daß man die jährlich erzeugte Menge Cocons auf drei Metercentner veranschlagen kaun, ein allerdings nur sehr bescheidenes Resultat, das indeß dennoch ermöglichte, der Kaiserin Elisabeth im Jahre 1878 zur Feier der silberuen Hochzeit eine blaßgraue Seidenrobe böhmischer Provenienz anzubieten, welches patriotische Geschenk auch huldvollste Annahme gefunden hat.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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