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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 506 -
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506 Auftrag weiland des Fürsten Johann Adolf zu Schwarzenberg für ewige Zeiten als Urwald erhalten bleiben soll, um wissenschaftlichen Forschungen zu dienen, fast gänzlich verschwunden. Immerhin ist dem Laien wie dem Forscher die seltene Gelegenheit geboten, die Großartigkeit des von der Natur selbst geschaffenen Waldes anzustaunen. Die Klüfte des aus riesigen Steinblöcken bestehenden Untergrundes sind ausgefüllt mit den Verwesungs- producten früherer Vegetation; darüber liegen kreuz und quer in undurchdringlichem Gewirre mächtige Stämme (ortüblich Ronen genannt) in allen Graden der Verwesung, neuer Vegetation als Keimbeet dienend. Unzählige Samen von Buchen, Ahorn, Tannen und Fichten mit jenen zahlreicher Sträucher haben auf diesen Leibern ihrer Ahnen den Keim entwickelt und die jungen Pflanzen den Kampf ums Dasein begonnen, in welchem die stärkeren und begünstigten Sieger bleiben, um zu Giganten ihres Geschlechtes heranzuwachsen, bis auch ihre Zeit gekommen, wo sie absterbend ihre kahlen Äste in die Lüfte strecken, nm bald darauf zusammenzubrechen uud neue» Generationen Platz zu machen. Von dieser Excnrsion in den böhmischen Urwald zur Schilderung der Betriebsarten zurückkehrend, sei hervorgehoben, daß die überwiegende Mehrheit der Forste, und zwar 94 5 Procent dem Hochwaldbetriebe und nur 5 5 Procent dem Niederwaldbetriebe angehören. Der Nieder- und Mittelwaldbetrieb ist znmeist in der Mitte des Landes, im böhmischen Tieflande, sowie im östlichen Böhmen längs den Elbeniederungen heimisch, jedoch in letzterer Zeit in Abnahme begriffen, da die Concurreuz der Mineralkohle den Brennholzabsatz erschwert und die Einfuhr anderer Gerbstoffe die Eichenschälwirthschast minder ertragsfähig macht, weshalb sich zahlreiche Waldbesitzer entschlossen haben, diese Betriebsart aufzugeben uud zum Hochwaldbetriebe überzugehen. Der Hochwaldbetrieb, vorwiegend Nadelholzbetrieb mit Kahlschlagwirthschaft, in den Gebirgsforsten mit 100 bis 120jährigem Umtriebe, im Flachlande größtentheils mit Umtriebszeiten unter 100 Jahreu, ist über das ganze Land verbreitet, der reine Laubholzbetrieb jedoch fast nur auf die Buchenbestände beschränkt. Wo die Nachzucht von schattenliebenden Holzarten, besonders Buche und Tanne, und die Standortsverhältnisse die Kahlschlagwirthschast ausschließen, ist der geregelte Plänterschlagwirthschasts-Betrieb in Anwendung und köuneu die Forste vou Wiuterberg, Fraueuberg und Hirschberg nebst anderen als Muster in dieser Beziehung angeführt werden. Die reine Plänterwirtfchaft, im geordneten Forsthaushalte uur auf den Schutzwald in den höchsten Gebirgslagen, sowie auf Gehängen, wo jede Bloßleguug des Bodeus vermieden werden muß, beschränkt, wird von den Kleinwaldbesitzern in ihren sehr parzellirten Wäldern allgemein uud besonders im südlichen Theile des Landes, sowie im mährischen Grenzgebirge betrieben.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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