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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 510 -
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510 Quadersandsteinformation des Nordens gedeiht sie jedoch ausgezeichnet und liefert ihr Holz seiner Kienigkeit wegen sehr gesuchte Nutzholzsortimente. Auf zehn Procent der Laudeswaldfläche, somit auf beiläufig 150.000 Hektar behauptet die Tanne ihre Herrschaft und erreicht in den Gebirgsforsten, besonders durch die Riesenstämme des Böhmerwaldes ausgeprägt, das Ideal ihrer Entwicklung. Einst noch über weit größere Flächen verbreitet, hat sie wegen des geringeren technischen Gebrauchswerthes ihres Holzes zwar in ihrer Verbreitung eingebüßt, wird jedoch in den hervorragenden Forstwirthschaften noch immer sehr geachtet und gepflegt. Die Lärche, wahrscheinlich nur auf künstlichem Wege in den Wäldern Böhmens eingebürgert, erreicht hier nicht die Vollkommenheit jener der Alpenländer, ist daher nur auf ihr zusagenden Standorten meist als Mischholzart, seltener in reinen Beständen anzutreffen. Die ver- hältnißmäßig nicht allzugroße Erhebung der Gebirge über die Meeresfläche weist der Krummholzkiefer ein nur kleines Verbreitungsgebiet an. Eine Specialität des südlichen Böhmen, mitunter auch des Böhmerwaldes (Domäne Tachan!) ist die Moorkiefer. Von den Botanikern?inus uli^inoss, auch ?inus monwna aufrechter Form benannt, unterscheidet sie sich von ihrer nächsten Verwandten, der Krummholzkiefer, durch ihren aufrecht strebenden Stamm, der eine Höhe bis zu 20 Meter und eine Stärke bis zu 25 Centimeter am Stocke erreicht, und von der Weißkiefer durch die dunkle fichtenähnliche Rinde und die mehr aufwärts gerichtete Beastung. Sie beherrscht die noch nicht entwässerten Moore, insbesondere jene der Domäne Gratzen und Wittingan, wo gewiß au 800 Hektar Moorkieferbestände anzutreffen sind. Auch fremde Holzarten sind bereits als eingebürgert zu betrachten, worunter besonders die Rotheichenarten, die schwarze Wallnuß, Weihmuthskiefer, Douglastanne nebst anderen. Die von Ihrer Durchlaucht der Fürstin Wilhelmine zu Schwarzenberg in der Laudes-Jubiläumsausstellung in Prag zur Schau gebrachten Rotheichenstämme und Einrichtungsstücke und Geräthe aus auf der Domäne Worlik erzogenem Roth- eichenholze lassen über das Gedeihen, die Anbauwürdigkeit, sowie den Gebrauchswerth dieser Holzart keinen Zweifel aufkommen. Auf dem Felde der Bestandesbegründung und Erziehung leistet die Forstwirth- schaft Böhmens schon seit langem Hervorragendes. Einzelne Spuren, namentlich Eichen- pflanznngen, deuten darauf hin, daß unseren Vorfahren schon im XVII. Jahrhundert Saat und Pflanzung als Aufforstungsmittel nicht unbekannt waren, doch blieb der Pläuterhieb uud mit diesem die natürliche Besamung bis gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts allgemein in Übung. Erst als zur selben Zeit der Kahlhieb überhand- nahm, trat die Nothwendigkeit ein, der Natur mit künstlichen Mitteln zn Hilfe zu kommen. Den damals mitunter beliebten Mischsaaten von Fichte, Kiefer, Eiche und Birke verdanken
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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