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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 511 -
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511 wir dort, wo rechtzeitig durchforstet wurde, manche prachtvolle gemischte Bestände. Über- wiegend blieb jedoch lange Zeit der Anbau einer einzelnen Holzart, und zwar haupt- sächlich der Kiefer, welche, zu Anfang dieses Jahrhunderts besonders favorisirt, überall und selbst auf unpassenden Standorten angebaut wurde. Vor vierzig Jahren etwa wurde die Saat durch die Pflanzung verdrängt, gelangt somit jetzt erstere nur selten, und zwar da zur Ausführung, wo es sich um die Erziehung schwachen Durchforstungs- materiales (Bindwieden) handelt oder als Unterstützung der natürlichen Besamung in Lichtschlägen. Gegenwärtig, wo man den Werth gemischter Bestände zu würdigen gelernt hat, werden je nach den Standortsverhältnissen die natürliche oder künstliche Verjüngung oder beide zugleich in Anwendung gebracht, und es wird in gut bewirthschafteten Forsten bis ins kleinste Detail jeder Holzart der ihr am besten zusagende Standort angewiesen. In zahllosen Baumschulen werden Millionen der verschiedensten Waldpflanzen erzogen, diese mit der Hand oder eigens dazu constrnirten Maschinen überschult, Laubholzheistern durch kunstgerechten Schnitt die für ihre Bestimmung nöthige Form gegeben, uud es wird auf diese Weise nicht nur der eigene Pflanzenbedarf beschafft, sondern der Überschuß anderweitig verkauft, noch häufiger aber an mittellose Gemeinden und Kleinwaldbesitzer verschenkt. Keine der zahlreichen in der Forstliteratur angeführten Pflanzmethoden blieb in den böhmischen Forsten unversucht, so daß ausgedehnte Bestände von ihrer Anwend- barkeit Zeugniß geben können. Das gute Beispiel und der billige, selbst unentgeltliche Bezug von Pflanzen hat viel dazu beigetragen, daß die bäuerliche Bevölkerung der Forstwirthschast nicht mehr feindlich gegenübersteht und von ihr, namentlich im südlichen Böhmen, nebst den Schlägen anch Hutweiden und selbst ertragsarme Äcker mittelst Pflanzung zum Walde einbezogen werden. Große Erfahrungen hat man auch in der Aufforstung von Torfmooren gemacht, die seit nahezu 120 Jahren mit bestem Erfolge betrieben wird. Die Domäne Wittingan kann mehr als 3.000 Hektar solche Forste aufweisen, worunter haubare Bestände, die 4 bis 5 6 Festmeter pro Hektar am Hanbarkeits-Dnrchschnittszuwachse abwerfen. Das Bedürfniß nachhaltiger Bewirthschaftung der Forste, noch mehr aber die Furcht vor Holznoth haben zu Ende des vorigen Jahrhunderts allgemein znr Forst- ertragsregelung geführt. Fast gleichzeitig hat man fast anf allen Forstbesitzkörpern mit der Vermessung, Bestandesausscheidung und Systeniisirung der Forste begonnen, wobei mannigfache Methoden zur Anwendung gelangten. Im vierten Jahrzehnt dieses Jahr- hunderts hat jedoch die Ertragsregelung (Einrichtung) nach dem sächsischen Verfahren in Böhmen Eingang gefunden, mit deren Einführung die gräflich Thnn'fche Domäne Tetschen, die Stadt Wittingau, die gräflich Bouquoi'sche Domäne Gratzen und die fürstlich Johann
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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