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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Böhmen (2), Band 15
Seite - 524 -
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524 Mineralmassen diejenigen nutzbaren Lagerstätten auf, welche die verschiedensten Metall- erze und die fossilen Brennstoffe Böhmens in Hülle und Fülle beherbergen. Mit Ausnahme des Steinsalzes wird in der ganzen Monarchie kaum ein nennenswerthes nutzbares Mineral gewonnen, welches nicht auch in Böhmen oder in Böhmen allein, und zwar zumeist in ausgiebigster Menge vorhanden wäre. Von den bergmännisch wichtigen geologischen Formationen fehlt in Böhmen der Hauptsache nach eben nur die salzführende Trias. Die Gewinnung der Metallerze durch bergbauliche Thätigkeit datirt in Böhmen aus uralter, zum Theile aus vorhistorischer Zeit. Seit dem letzten Viertel des ersten Jahrtausends n. Chr. ist das Bestehen des böhmischen Bergbaues historisch außer Zweifel gestellt; im XIII. und XIV. Jahrhundert hat derselbe seine erste Glanzperiode durch- gemacht. Die Husiteukriege und der dreißigjährige Krieg haben den böhmischen Bergbau empfindlich geschädigt; von dem letzteren verhängnißvollen Kriege erst nach zweihundert- jährigem Darniederliegen erholte sich der Bergbau Böhmens zumeist an andern Orten wieder, behauptet bis in die gegenwärtige Zeit eine hervorragende Stelle in der Mineral- nnd Metallproduetion Europa's und ist ihm auch in Zukunft eine würdige Aufgabe für die Civilisation gesichert. Im Nachfolgenden soll der durch seine Größe, noch mehr aber durch seine Mannig- faltigkeit ausgezeichnete Bergbau mit dem zugehörigen Hüttenwesen in Böhmen, nach den Gegenständen der bergbaulichen Thätigkeit geordnet, innerhalb der durch den Plan dieses Werkes gezogenen Schranken dargestellt werden. D a s Gold. Es ist keinem Zweifel unterworfen, daß dieses edelste Metall in Böhmen ehemals in großer Menge gewonnen wurde. Die historisch verbürgten Nachrichten über die Goldgewinnung sind allerdings sehr spärlich. Abgesehen von den traditionellen Nachrichten des Chronisten Häjek von Libocan, welcher von fabelhaften Mengen gewonnenen Goldes bereits im VII. und VIII. Jahrhundert spricht, zeugen von dem ehemaligen Goldreichthum Böhmens auch heute noch die umfangreichen Überreste der alten Goldwäschereien, die Goldseifen. Da das Gold in der Natur vorwiegend und in Böhmen ausschließlich als gediegenes (nicht vererztes) Metall sich vorfindet, nicht verwittert und außerdem ein sehr großes specifisches Gewicht besitzt, so wurde durch die Verwitterung der gold- führenden Gesteine (in Böhmen vorzugsweise jener des Böhmerwaldes und des böhmisch- mährischen Hochplateau's) das Gold in Körnern frei; es lagerte sich vermöge seiner relativen Schwere bei Regengüssen und Überschwemmungen an den Ufern der Bäche und Flüsse als „Goldsand" (das heißt Goldkörner enthaltender Sand) ab, welcher im Laufe vieler Jahrtausende eine Aufspeicherung des Goldes an den höhergelegenen Theilen der betreffenden Wasserläufe bewirkte, während der übrige (taube) Gesteinsand weiterhin
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Böhmen (2), Band 15
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Böhmen (2)
Band
15
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1896
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.07 x 22.35 cm
Seiten
708
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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